Pfarrer sollen Lust auf die Bibel machen

Oberkirchenrätin Wagner ins Amt eingeführt – Impuls- und Ideengeber Gottfried Müller verabschiedet

Beim Einzug in die Gedächtniskirche: Oberkirchenrätin Marianne Wagner (links) mit Kirchenpräsident Christian Schad (vorne rechts). Foto: Landry

Vertraut auf die Kraft des Gebets: Marianne Wagner (rechts) bei der Einführung als geistliche Oberkirchenrätin. Foto: Landry

Die neue geistliche Oberkirchenrätin Marianne Wagner hat die Kirche dazu aufgerufen, mit Christus mutig in die Zukunft zu gehen. In ihrem neuen Amt wolle sie sich für mehr Beteiligung aller Mitglieder in der Kirche einsetzen, sagte Wagner bei ihrer Einführung in der Gedächtniskirche Speyer. Dazu seien vor allem gute Kommunikation und gegenseitige Ermutigung nötig, damit die Einzelnen nicht nebeneinanderher oder gar gegeneinander arbeiteten. Nur gemeinsam könnten Christen in die Gesellschaft hineinwirken.

Sie wünsche sich Pfarrer in den Gemeinden, die den Menschen Lust auf die Bibel machten, sagte die neue Personaldezernentin. Um in Zukunft bestehen zu können, müsse die Kirche auf die sinkende Zahl von Mitgliedern, Pfarrern und Finanzmitteln reagieren. Dabei müsse immer deutlich werden, dass die Grundlage allen kirchlichen Handelns die Ausrichtung auf Christus sei. Marianne Wagner fielen Kommunikation und Transparenz sowie das Zugehen auf andere leicht, sagte Kirchenpräsident Schad. Die neue Oberkirchenrätin bringe Basis- und Leitungserfahrung auf unterschiedlichen Ebenen mit. Ihr Verständnis von geistlicher Leitung sei geprägt vom Hören auf die Heilige Schrift und dem Vertrauen auf die Kraft des Gebets. Wagner werde neue Akzente in der Kirchenleitung setzen, sagte Schad.

Marianne Wagner studierte romanistische Philologie und Evangelische Theologie in Mainz. Nach der zweiten theologischen Prüfung arbeitete sie zunächst von 1997 bis 2002 zur Dienstleistung im Kirchenbezirk Neustadt. 2002 übernahm sie das Pfarramt für Weltmission im Missionarisch-Ökumenischen Dienst der Landeskirche. Wagner lebt in Neustadt, ist geschieden und Mutter eines Sohnes.

Den scheidenden Oberkirchenrat Gottfried Müller nannte Kirchenpräsident Schad einen vorausschauenden Impuls- und Ideengeber. In den 17 Jahren im Landeskirchenrat habe Müller für eine Kultur vertrauensvoller Zusammenarbeit gestanden. Mit seiner Fähigkeit zur transparenten Kommunikation und zur Vertrauensbildung sei er ein unermüdlicher Moderator und Kommunikator gewesen. Mit seinem Sinn für Humor habe Müller häufig Streitigkeiten beilegen können, sagte der Kirchenpräsident.

Gottfried Müller wurde 1951 in einem Pfarrerhaushalt geboren. Nach dem Studium in Basel, Marburg und Heidelberg wurde er 1977 Pfarrer in Elmstein. 1986 wurde er Bezirksbeauftragter für den Religionsunterricht in Neustadt, 1998 zum Oberkirchenrat gewählt. Müller ist verheiratet und hat zwei Töchter im Alter von 19 und 17 Jahren. koc

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