Karl Heinrich Beck ist tot. Der frühere Dekan des Protestantischen Kirchenbezirks Kaiserslautern und Vorsitzende des Haushaltsausschusses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist – wie jetzt bekannt wurde – bereits am 23. August im Alter von 91 Jahren im Weltpfalz-Klinikum in Kaiserslautern gestorben. In der Synode der EKD war er als Mitglied prominent und in der pfälzischen Landessynode ein kirchenpolitisches Schwergewicht.

Beck wurde 1929 in Kaiserslautern geboren, studierte bei Ernst Käsemann in Mainz und bei Gerhard Ebeling in Tübingen, bevor er sein Studium in Göttingen beendete. Nach dem Vikariat in Göllheim, Oggersheim und Homburg war es der damalige Schuldezernent Theo Schaller, der ihn 1955 mit der Zusage „Sie kommen noch in die Gemeinde“ als Religionslehrer in Kaiserslautern gewann. 1959 ging diese Zusage in Erfüllung. Ein Jahr lang war Beck Pfarrer in Lemberg, bevor ihn Theo Schaller im Sommer 1960 erneut in die Pflicht nahm. Elf Jahre lang blieb Beck Landesjugendpfarrer – in der Zeit der Kontroversen vor und nach 1968.

Damals engagierte sich Beck auch für das deutsch-französische Jugendwerk, wofür er die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland erhielt. „Das entsprach meiner Überzeugung nach dem Zusammenbruch von 1945. Man muss etwas tun, und Jugendarbeit ist ein wichtiger Beitrag dazu“, sagte er vor einigen Jahren. Ein Anliegen, das Beck auch als Landesbeauftragter der Männerarbeit von 1971 bis 1978 verfolgte. Inmitten des „Kalten Krieges“ hatte die Landessynode ein Partnerschaftsprojekt mit Osteuropa beschlossen und die Männerarbeit Fahrten nach Polen, Jugoslawien und Ungarn organisiert.

Bis 1994 war Beck 16 Jahre lang Dekan in Kaiserslautern und Pfarrer der Stiftskirchengemeinde. Der Neubau des Gemeindezentrums „Alte Eintracht“ bleibt mit seinem Namen verbunden. Noch in seinem Ruhestand war Karl Heinrich Beck lange Zeit bei Tagungen der EKD-Synode anzutreffen. Seit 1974 gehörte er ihrem Haushaltsausschuss an, dessen Vorsitz er 1985 übernahm und auch in den ersten Jahren als Alt-Dekan beibehielt. Hartmut Metzger