Nur das Notwendige wird instand gesetzt

Innenrenovierung der Christuskirche Rumbach beginnt im September – Kosten liegen bei 150 000 Euro

Blick in die Christuskirche in Rumbach. Foto: Würth

Rumbach. Die Christuskirche ist das Kleinod des südpfälzischen Dorfs Rumbach. Unter dem heutigen Chor der Kirche aus dem 11. Jahrhundert liegen noch die Grundmauern des damaligen Sakralbaus. Für viele Touristen ist das alte Gotteshaus mit seinen Wandmalereien aus verschiedenen Epochen ein beliebtes Ziel. Die Rumbacher sind stolz auf ihre Kirche, die Zeuge des Lebens und Leidens durch bewegte Zeiten war. Die Mitglieder der Kirchengemeinde haben in den letzten Jahren einiges an Ideen entwickelt, um das nötige Geld für die anstehende Innenrenovierung anzusparen. Neben Benefizkonzerten und -veranstaltungen sowie Lesungen in der Kirche wurden Selbstgenähtes und Gläser mit dem Konterfei der Kirche verkauft. Jetzt kann die Renovierung endlich beginnen.

Im September werden die Rumbacher ihre Kirche ausräumen, und dann können die Fachleute ans Werk gehen. Schon im vergangenen Jahr untersuchten und dokumentierten die Restauratoren Mrziglod und Leiß aus Tholey den Zustand der Kirche ausführlich. „Die Befunduntersuchung im Vorfeld hat es uns erheblich erleichtert, die Zuschüsse bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu beantragen“, sagt Pfarrer Philipp Walter. Mit einer Gesamtsumme von 150 000 Euro ist die Renovierung geplant. Nur das Notwendige werde dabei instand gesetzt, erklärt Walter.

30 000 Euro übernehme die Landeskirche, 25 000 Euro Zuschuss kommen von der Daniel-Theysohn-Stiftung in Ludwigswinkel, und 40 000 Euro Eigenanteil haben die Rumbacher in Form von Spenden gesammelt. Den Anteil der Denkmalstiftung will der Pfarrer noch nicht nennen, da noch eine Unterschrift fehle, was aber nur Formsache sei. Der Eingang solle durch eine Rampe barrierefrei werden, denn auch die kleine Stufe von knapp zehn Zentimetern hindere Rollstuhlfahrer am Betreten der Kirche, so der Pfarrer. Innentür und Einbauschrank im hinteren Kirchenschiff und auch die Bänke sollen farblich der Empore angepasst werden. Die Wandmalereien werden gereinigt, um die Farben wieder zum Leuchten zu bringen.

Im Chorraum sollen mittels Nassreinigung die jüngsten Farbschichten abgenommen werden. Der unansehnlich gewordene Putz im Kirchenschiff soll ebenfalls erneuert und mit einem neuen Innenanstrich versehen werden. Dies kann allerdings nur vorsichtig und langsam geschehen. Sowohl die Aufzeichnungen der letzten Renovierung als auch die Befunduntersuchung legen nahe, dass unter dem Putz weitere Malereien auftauchen. Die große Frage wird dann sein, ob weitere Freilegungen die vorhandenen Malereien sinnvoll ergänzen würden und in welchem Zustand sich die noch zu findenden darstellen. „Ich hoffe, wir öffnen hier nicht die Büchse der Pandora, denn wir haben nur die Mittel, um den Bestand zu renovieren und zu sichern. Es ist nicht geplant, Neues freizulegen“, stellt der Pfarrer klar. Ein großer Riss, der sich über dem Chorbogen nach oben zieht und bedrohlich aussieht, könne indes vernachlässigt werden. Ein Rissbreitenmesser habe ergeben, dass sich die Bewegungen nicht fortsetzten und der Riss stillstehe.

In der Kirche finden sich mittelalterliche und barocke Malereien. „Man wird bei der letztendlichen Farbgestaltung einen Kompromiss finden müssen“, schätzt der Gemeindepfarrer. Auch das Glas der 150 Jahre alten Kirchenfenster und einige defekte Sprossen sollen ausgetauscht und am Boden einige schadhafte Stellen repariert werden. Die Renovierung liegt in den Händen des Architekturbüros Postel aus Kleinfischlingen. Während der Renovierungszeit finden die Gottesdienste in der Kirche in Nothweiler statt. Doch am ersten Adventssonntag will der Pfarrer wieder in Rumbach predigen, so der Plan. wpe

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