Zwei Jubiläen gewinnen Gestalt

von Hartmut Metzger

Hartmut Metzger

Ein Jubiläum ist eine Erinnerungsfeier aus Anlass eines besonderen Datums. Insofern ist es richtig und wichtig, dass sich die Pfälzer Protestanten in den beiden nächsten Jahren an zwei Ereignisse erinnern, die für ihre Herkunft und Prägung eine nicht zu unterschätzende Bedeutung haben. Das besondere Datum unterstreicht dies umso mehr: 500 Jahre Reformation, Luthers Thesenanschlag in Wittenberg, ein Datum von weltweiter ­Dimension; und 200 Jahre Pfälzer Kirchenunion, die Vereinigung aller lutherischer und reformierter Gemeinden in der Pfalz.

Infolge der Spaltung der Reformbewegung in eine lutherische und in eine reformierte Konfession steht die Pfälzer Kirchenunion des Jahres 1818 für einen Akt der Heilung 300 Jahre alter Verwerfungen, unter denen gerade die protestantischen und dennoch gemischt konfessionellen Familien Anfang des 19. Jahrhunderts besonders litten: Am Sonntag ging der lutherische Vater mit den Söhnen in die eine Kirche und die reformierte Mutter mit den Töchtern in die andere. Ein Unsinn, dem die Pfälzer Kirchenvereinigung ein Ende setzte – und eine Möglichkeit, die man durchaus weiterdenken sollte.

Wenn KIRCHENBOTE und „Rheinpfalz“ am 25. Oktober zum Gespräch mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Irmgard Schwaet­zer, der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, einladen, wird es in der Gedächtniskirche Speyer auch um die konfessionelle Prägung unserer Gesellschaft gehen: Braucht das Christentum eine neue Reformation? Brauchen Katholiken und Protestanten einen neuen Reformator, der die Christen wieder zusammenführt? Karten gibt es in den Geschäftsstellen der „Rheinpfalz“, Reservierungen am Telefon des KIRCHENBOTEN: 0 62 32 / 13 23 13.

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