Abrahams Tod

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Information: Die Stadt Hebron liegt im Westjordanland (ca. 40 Km südlich von Jerusalem) und ist eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Städte der Welt. Die in der Nähe gelegene Höhle Machpela, Höhle der Patriarchen oder Erzvätergrab genannt, gilt nach der biblischen Überlieferung (Gen 23,19 EU) als der Ort, an dem Abraham, Sara, Isaak, Rebekka, Jakob und Lea begraben sind. Diese Höhle gilt für den Islam und das Judentum als heilig, so dass Hebron für beide Religionen sehr bedeutend ist.
Obwohl das Neue Testament das Grab der Patriarchen in der Apostelgeschichte des Lukas (7,16 EU) nach Schechem verortet[2], ist Machpela auch für Teile des Christentums eine heilige Stätte. Ein früher Kirchenbau wurde im 7. Jahrhundert zerstört. Ein Kirchenbau aus Kreuzfahrerzeiten wurde erobert und wird heute als Abrahamsmoschee genutzt.
(Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hebron ; https://de.wikipedia.org/wiki/Machpela )

Mose 25,7-11

Viele, viele Jahre später – Isaak war längst erwachsen. Er hat eine Frau namens Rebekka geheiratet und mit ihr Zwillinge – zwei Jungen - bekommen. Diesen wurden auch wieder Kinder geschenkt. Viele Kinder. Jakob hatte sogar 12 Söhne! Ismael heiratete eine Ägypterin und bekam mit ihr zusammen auch 12 Söhne. Sie haben bestimmt auch Töchter bekommen. In der Bibel wird nicht erzählt, ob die beiden Halbbrüder sich gegenseitig in der Zeit besucht haben. Aber beiden ging es gut.

Abraham, der Vater von den beiden lebte bei Isaak. Damals war es so, dass alle Angehörige einer Familie – Opa, Oma, Tanten und Onkel, Vater und Mutter und die Kinder - alle zusammen wohnten – eine Großfamilie.
Eines Tages ist der Vater Abraham gestorben. Er war sehr, sehr alt. Isaak schickte sofort einen Boten zu Ismael: „Komm schnell mit dem Boten zu mir. Unser Vater Abraham ist gestorben. Wir müssen ihn beerdigen,“ ließ er den Boten ausrichten.
Ismael überlegte nicht lange und machte sich auf den Weg. Isaak und Ismael begruben gemeinsam ihren Vater in der Höhle Machpela. Das ist ein Ort in Palästina.

Ob die beiden Söhne – Isaak und Ismael sich nun versöhnt haben? Nach der Beerdigung gehen beide wieder zu sich nach Hause. Ich frage mich, was sie wohl denken?

Anstatt die Geschichte zu erzählen, wird eine Bildbetrachtung mit den Kindern zu dem oben rechts stehenden Bild vorgeschlagen. 

Abraham hat zwei Söhne, denen beiden von Gott viele Nachkommen versprochen waren. Ismael gilt als der Stammvater der Araber, während Isaak als Stammvater der Juden angesehen wird. Im Koran gilt Ismael als Gesandter Gottes und wird zusammen mit Abraham als Erbauer der Kaaba, dem größten Heiligtum der Muslime in Mekka genannt.

Auf dem Bild kommt m.E. sehr deutlich zum Ausdruck, dass Judentum (und auch das Christentum – im Neuen Testament wird Abraham als Vorbild des Glaubens bezeichnet) und Islam gemeinsame Wurzeln haben.
Über dem Grab von Abraham reichen sich die beiden Söhne von Abraham die Hand – ein Zeichen der Hoffnung und Versöhnung?!!!

Damit nicht jeder dieses Bild der Künstlerin Lucy D'Souza-Krone kopiert, wurde „Muster“ darüber gedruckt. Um das Bild ohne den Aufdruck betrachten zu können, kann man es als Bildkarte direkt bei der Künstlerin erwerben.
Bei Bestellung in Gruppenstärke gibt es Ermäßigung – pro Karte 0,50 €.
Bestellung möglich per E-Mail: Andreas.Lucy(at)nospamt-online.de oder telefonisch: 06482-949409.

Mögliche Fragen zur Bildbetrachtung:

Die Kinder werden eingeladen, sich das Bild genauer anzuschauen. Gezielte, offene Fragen zum Bild helfen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Gesprächsregeln wurden vorher schon vereinbart. Es gibt bei einer Bildbetrachtung keine falschen oder dummen Aussagen. Auch Kinder, die keine Worte finden, sondern nur mit Verhalten oder Gesten kommunizieren, werden ernst genommen.

Jeder Eindruck braucht einen Ausdruck – es gibt auch einen Körperausdruck. 

Fünf Schritte, die helfen ein Bild zu erschließen:

1. Was siehst du?

  • Was siehst du auf dem Bild? … Ich sehe…
  • Was fällt dir besonders auf?
  • Was findest du seltsam? Was verstehst du nicht?
  • Wie sehen die Menschen auf dem Bild aus? Ihre Haltung, Kleidung, Gesichter, Hände ... (Vielleicht probieren wir auch mal die besondere Haltung der Menschen auf dem Bild aus?)
  • Wie sieht die Landschaft auf dem Bild aus?
  • Welche Farben hat der Maler gebraucht?

2. Wie ist das Bild aufgebaut?

  • Was siehst du oben / unten / links / rechts / in der Mitte?
  • Was ist vorne auf dem Bild? Was ist hinten zu sehen?

3. Was löst das Bild in mir aus?

  • Erinnert dich das Bild an etwas?
  • Wie geht es dir, wenn du das Bild anschaust? Welche Gefühle spürst du in dir? Wird es dir warm bei dem Bild? Oder kalt? Angst? Freude?
  • Was ist für dich am wichtigsten bei diesem Bild?

4. Was hat das Bild zu bedeuten?

  • Kannst du dir vorstellen, dass der Künstler uns mit diesem Bild eine Botschaft schicken will?
  • Was meinst du, will das Bild sagen?
  • Hast du so etwas Ähnliches schon mal woanders gesehen oder selbst erlebt?

5. Wo ist mein Platz auf dem Bild?

  • Wo wärst du gerne auf diesem Bild? - Oder möchtest du gar nicht auf dem Bild sein?
  • An welchem Platz möchtest du gerne sein?
  • Oder welche Person/Tier/Gegenstand auf dem Bild wärst du gerne?

Neben Fragen gibt es auch die Möglichkeit, dass die pädagogische Fachkraft, die Kindergottesdienst-MitarbeiterIn selbst Impulse setzt, z.B. eine einfache Bemerkung zum Bild „unten an den Wurzeln des Baumes liegt ein Mann, ob er tot ist?“. Wenn man auf eine besondere Stelle aufmerksam machen möchte, kann man auch mit dem Finger auf diese Stelle zeigen, den Blick eines Menschen auf dem Bild nachahmen. Ziel ist immer, die Kinder zu Äußerungen zu motivieren, Ausdruck, ja Sprache zu finden.