"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein"

Die Vorbereitung zum Abendmahl – eine Aufgabe für Familie und Gemeinde

Fynn hat in der Regenbogenzeit Rockenhausen sein Brot selbst gebacken und belegt.
Fynn hat in der Regenbogenzeit Rockenhausen sein Brot selbst gebacken und belegt.

Manchmal hört man in Gemeinden, dass unvorbereitete Kinder das Abendmahl nicht in einer dem Sakrament entsprechenden Art und Weise mit feiern könnten. Wer aber Kinder beim Abendmahl erlebt hat, wird berichten können: Kinder sind von sich aus achtsam für die Feier des Abendmahls und empfangen die Gaben ehrfürchtig und ergriffen. Dennoch haben wir Erwachsenen die Verantwortung, die Kinder zum Abendmahl hinzuführen, ihnen Vorbild und für ihre Fragen offen zu sein. Das geschieht in der Gemeinde in den gottesdienstlichen Angeboten für Kinder, in der Kita, in der Kindergruppe und anderen Angeboten, in denen auch biblische Geschichten erzählt werden. Erzählen ist eine der guten Hinführungen zum Abendmahl.

Kleine und Große können nicht allein durch Erklärungen und abstrakte Darstellungen vorbereitet werden aber vor allem durch Erleben, Erzählen mit allen Sinnen Erfahren der Elemente Brot und Wein/Saft, der Gemeinschaft um den Tisch, der alten heiligen Worte und ihrer Bedeutung. Das kann alles im Gottesdienst selbst geschehen.

Gottesdienste für die Kleinen können in Geschichten und Feier das Gemeindeabendmahl vorbereiten. Dabei erleben die Kinder Emotionen und Stimmungen, während den Erwachsenen Formulierungshilfen gegeben werden. So können sie vielleicht einen neuen Zugang zum Abendmahl finden und mit den Kindern gemeinsam Antworten auf ihre Fragen finden.

In einer Gesellschaft, in der sich die Einstellung zum Essen in den letzten Jahren so radikal gewandelt hat, muss auch das gemeinsame Abendmahlfeiern sich neu orientieren. Was den Menschen einst so wertvoll war, dass sie mit dem Ausschluss schwer bestraft fühlten, hat heute für viele Menschen mehr und mehr schwindende Bedeutung. Vielleicht können Familien gemeinsam den Wert des Abendmahles wiederfinden. Dafür gibt es in Gemeinden Generationen-übergreifende Angebote, wo (Groß-) Eltern und Kinder gemeinsam feiern können.

Kleine Schritte in der Familie auf dem gemeinsamen Weg für Groß und Klein können sein:

  • Gemeinschaft beim Essen einzuüben, was in Zeiten von schnellem individuellen Essen in der Öffentlichkeit und bei Gelegenheit nicht selbstverständlich ist.

  • Eine Wertschätzung der Nahrung und ihres Werdens erzeugt Dankbarkeit. Dazu hilft das Tischgebet vor und/oder nach dem Essen.

  • Es kann ein Ritual zu Schuld und Vergebung gestaltet werden, das Brot als Symbol einführt. Gemeinsam ein Stück Vergebungsbrot essen stärkt lässt den Geschmack von Erlösung zurück.

  • Sich beim Essen zu erzählen, was einen bewegt, arbeitet auch Konflikte ab. Das gemeinsame Essen ist eine gute Gelegenheit zur Kommunikation.

  • Manche Essen können mit wenig Mitteln zum Fest werden, wenn besonders dekoriert, besonders serviert oder mit ausgesuchter Musik begleitet wird.

  • Erzählte Geschichten lieben Kleine und Große. Es gibt viele biblische Geschichten zum Thema Essen, Jesus als Gast und Gott als Gastgeber. Sie erinnern an den Ursprung des Abendmahls. Eine solche Geschichte könnte ab und zu eine gemeinsame Mahlzeit abschließen.

Das alles sind Aspekte, die im Abendmahl gefeiert werden. Sie können in der Familie eingeübt werde. Im Abendmahl können wir schmecken, dass Gott uns liebt und immer bei uns ist. Das ist eine wichtige Erfahrung –nicht nur für Kinder. Gott lädt uns ein und Gott hat viele Möglichkeiten Glauben zu wecken.