Der tote Vogel

Erfahrungen mit dem Tod von Tieren haben auch Kinder der protestantischen Kindertagesstätte in Wörth gemacht.
Erfahrungen mit dem Tod von Tieren haben auch Kinder der protestantischen Kindertagesstätte in Wörth gemacht.

Neulich ist ein Vogel gegen die Fensterscheibe in unserer Kindertagesstätte geflogen. Schnell kamen Kinder und wollten wissen, was nun mit dem Vogel ist. Wir haben die Amsel mit den Kindern angeschaut. Sie bewegte sich nicht mehr, konnte auch nicht mehr fliegen. Nach einer Weile überlegten wir, was wir mit dem toten Vogel machen sollen. Ein Mädchen sagte: „Der ist jetzt im Himmel“. Ein anderes Kind meinte: „Aber wie kommt er dahin, er kann doch nicht mehr fliegen?“

Fürs erste antwortete ich: „Gott hat sicher einen guten Platz auch für den Vogel!“ Darüber wollen wir ein anderes Mal sprechen. Wir haben uns geeinigt, dass wir die Amsel nicht in den Mülleimer werfen, sondern dass wir ihn beerdigen wollen.

Wir suchten eine Schachtel, haben ein bisschen Watte hineingelegt und jeder, der wollte konnte den Vogel noch einmal streicheln - jeder hat sich so verabschiedet. Dann haben wir im Garten einen guten Platz gesucht, dort ein tiefes Loch gegraben und die Kiste mit dem Vogel hineingelegt. Jeder Junge und jedes Mädchen hat eine Schaufel voll Erde vorsichtig auf die Kiste geschüttet. Zuletzt haben wir noch ein paar grüne Zweige auf die Stelle gelegt und ein kleines Kreuz gebastelt und dies auf das Grab gesteckt.

Lydia Würth, Louise Scheppler Kindertagesstätte Wörth