Georg, der Drachentöter

Vorüberlegungen und Hintergrundinformationen:

Viele Jungen im Kindergarten- und Grundschulalter möchten sich gerne zum Ritter verkleiden und kämpfen. Schwerter oder auch Pistolen sind ein wichtiges Accessoire für sie. Dieses Bedürfnis der Jungs wollen wir aufnehmen mit der Geschichte von Georg, dem Drachentöter.

  • Der später zum Heiligen erklärten Georg wurde im 3. Jahrhundert n. Chr. in Meline am Euphrat/Kappadokien (Türkei) geboren.

  • Während der größten Christenverfolgung im römischen Reich unter Diokletian (303-305) wurde er zum Märtyrer.

  • Laut dem ökumenischen Heiligenlexikon hat er in vielen christlichen Kirchen eine Platz bzw. erfährt er Verehrung. Vor allem in den Ostkirchen spielt er eine wesentliche Rolle.

  • Die Drachenlegende wird im Abendland seit dem 13. Jahrhundert verbreitet.

  • Seit dem 14. Jahrhundert zählt Georg zu den „14 Nothelfern“ – er wird zum Schutzpatron.

  • Seit 1222 ist er Englands Schutzpatron – das Georgskreuz ist heute noch Teil der britischen Flagge.

  • Er ist auch der Schutzpatron der St. Georgs-Pfadfinder, die auch ihren Namen von ihm haben:

Legende:

In einer Stadt in Libyen - sie heißt Silena – wohnte ein giftiger Drache nahe der Stadt in einem See. Der Drache kam immer wieder bis an die Mauern der Stadt. Wenn er sein Maul öffnete und brüllte, kam so giftiger Atem heraus, dass die ganze Luft verpestet war. Viele Stadtbewohner sind daran gestorben. Die Leute sagten: „Wir müssen ihm etwas zu fressen geben, damit er nicht immer an die Stadt kommt.“ Und so beschlossen sie, ihm täglich zwei Schafe zu opfern.

Als sie keine Tiere mehr hatten, mussten sie ihm einen Menschen opfern. Jedes Mal wurde gelost, wer der nächste sein muss. Eines Tages traf das Los die einzige Tochter des Königs. Der König bettelte: „Lasst meine Tochter leben, ich habe doch nur dieses eine Kind. Ich kaufe sie frei mit Gold und Silber. Ich gebe euch sogar mein halbes Königreich.“ Aber die Leute schrien: „Warum soll die ganze Stadt wegen deiner Tochter verderben? Wenn du sie nicht opferst müssen wir alle am giftigen Atem des Drachens sterben.“

Da wurde der König sehr, sehr traurig. Er küsste sie und weinte: „Könnte ich doch nur für dich sterben – dann wärst du gerettet.“

Als die Königstochter weinend am See stand, kam der Ritter Georg daher. Er fragte: „Schöne Frau, warum weinst du so?“ „Ritter, fliehe von diesem schrecklichen Ort. Gleich kommt der giftige Drache. Er kann nicht genug kriegen und wird dich auch noch fressen.“ Georg aber sprach: „Hab keine Angst, ich will dir helfen im Namen von Jesus Christus.“ Dann sprang er auf sein Pferd, machte ein Kreuzzeichen und ritt gegen der Drachen.

Mit großer Kraft rammte er ihn mit der Lanze, so dass der Drachen zu Boden stürzte. Ritter Georg rief die Königstochter: „Komm her, hab keine Angst! Wirf dem Drachen deinen Gürtel um den Hals!“

Sie tat es und der Drache folgte ihr in die Stadt wie ein zahmer Hund. Die Leute erschreckten sich aber so sehr, als sie den Drachen sahen, dass sie in die Berge flohen. Da rief Georg laut hinter ihnen her: „ Habt keine Angst, denn Gott hat mich zu euch geschickt, dass ich euch befreie von dem Drachen. Glaubt an Jesus und lasst euch taufen.“ Dann zog er sein Schwert und tötete den Drachen. Da wurden die Bewohner der Stadt sehr froh und der König und viele andere Menschen ließen sich taufen.

Anregung:

Man kann der Erzählung eine Bildbetrachtung vorausschicken. Man kann die Bilder aus dem Internet ausdrucken (bei Wikipedia gibt es keine Probleme mit den Rechten).

Wir fragen die Kinder, was sie auf dem Bild sehen und regen an, dass sie sich überlegen, was da geschehen sein könnte.
Durch weitere Fragen überlegen wir, warum der Ritter so große gemalt bzw. in Stein gehauen ist.
Das Bild mit der Skulptur stammt vom Basler Münster. Auch hier lassen wir die Kindern Vermutungen anstellen, wo sich diese Skulptur befindet und was sie mit der Kirche zu tun haben könnte.

Auch das Georgskreuz bietet Anlass zum Forschen – ein rotes Kreuz auf weißem Untergrund…