Hoffnung auf ein bisschen Normalität

von Florian Riesterer

Florian Riesterer

Mehr als eine halbe Million Schüler nehmen seit Anfang dieser Woche in Rheinland-Pfalz wieder an einem regulären Unterricht teil. Erstmals seit mehr als fünf Monaten begegnen sie wieder täglich ihren Klassenkameraden, müssen an ihren Tischen zumindest keinen Mindestabstand mehr zueinander halten. Grundschüler dürfen an ihrem Sitzplatz sogar die Maske abnehmen. Und auch Lehrerinnen und Lehrern ist das gestattet, wenn sie hinter dem Pult stehen.

17 Seiten lang ist der Hygieneplan-Corona für die Schulen in Rheinland-Pfalz in seiner fünften überarbeiteten Fassung, der pünktlich zum Schulstart in Kraft getreten ist. Stoßlüften, versetzte Pausenzeiten und reichlich Einweg-Handtücher werden darin unter anderem empfohlen. Schüler mit leichter Erkältung dürfen am Unterricht teilnehmen. Die Schule muss außerdem ­penibel dokumentieren, wer wann wie lange das Schulgebäude betritt; Eltern bekamen reichlich Mails mit Hinweisen von der ­Bildungsministerin, der Schulleitung, der Klassenlehrer und des Landeselternbeirats.

Alle wollen darin informieren. Vor allem aber nennen sie den Weg zurück zum eingeschränkten Regelbetrieb oder gar zur temporären Schulschließung als mögliches Szenario der nächsten Wochen. Und die ersten solcher Fälle in Nordrhein-Westfalen oder Mecklenburg-Vorpommern lassen auch für Rheinland-Pfalz in Kürze Ähnliches vermuten. Nicht nur Schulen und Gesundheitsämter werden spontan reagieren müssen, sondern auch Eltern – was die Betreuung ihrer Kinder betrifft. Papier für das Ausdrucken von Arbeitsblättern dürfte nach wie vor ­guten Absatz finden. Dafür bekommen die Schüler zeitweilig ein wenig Normalität zurück. Und das ist nicht zu unterschätzen.

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