Zuviel Geschenke

Schenk-Tipps von Lydia Würth

Weihnachten, das Fest der Liebe, steht vor der Tür und damit die Frage nach Geschenken für die lieben Kleinen. Dabei geht es nicht nur darum, was man schenken soll, sondern auch darum, wie viele und welche Geschenke für Kinder gut sind. Meist sind die Kinderzimmer doch sowieso schon voll mit Spielzeug jeglicher Art. Die Seele von Kindern sollte man nicht mit einem „Zuviel“ überhäufen und belasten. Auch sollte man vor dem Geschenkekauf, laut dem amerikanischen Psychotherapeuten Sean Grover, Folgendes bedenken:

Zu viele Geschenke fördern destruktives Verhalten – die Kinder verlangen nach immer mehr.

Das Selbstwertgefühl von Kindern wird nicht durch teure materielle Geschenke gestärkt, sondern durch gute und intensive Beziehungen zu ihren Eltern und anderen nahestehenden Personen. In wissenschaftlichen Studien wurde festgestellt, dass Kinder, die wenig Materielles, dafür aber eine gute Beziehung zu ihren Eltern haben, wesentlich besser mit Stress umgehen können und weniger verhaltensauffällig sind.

Schenken macht glücklicher als beschenkt zu werden oder als sich selbst etwas zu kaufen. Daher macht man die Kinder zu später glücklicheren Erwachsenen, wenn man ihnen bereits früh Großzügigkeit vermittelt. Wenn nur das „Beschenkt werden“ im Vordergrund steht, erzieht man seine Kinder zu Egoisten und die Entwicklung von Empathie wird vernachlässigt.

Man kann die Kinder anregen oder sogar gemeinsam ein Geschenk für andere zu basteln.

Als Eltern sollte man nicht aus schlechtem Gewissen und/oder wegen vermeintlich zu wenig Zeit mit den Kindern schenken. Auch trotziges, ängstliches („hast du mich lieb?“) oder manipulatives Verhalten der Kinder sollte nicht der Beweggrund für Geschenke sein.

Grover schlägt folgendes Vorgehen vor: Man sollte...

... ein festes Limit für Geschenke setzen. Also lieber wenige Geschenke kaufen – Berater sprechen von ein bis zwei Geschenken – dafür aber welche, die dem Kind wirklich etwas bedeuten. So kann das Kind Achtsamkeit im Umgang mit Geschenken lernen und diese entsprechend wertschätzen und nutzen.

... Geschenke kaufen, die das Selbstwertgefühl des Kindes aufbauen können, das heißt Geschenke, die die Kreativität und Fähigkeiten des Kindes fördern oder helfen, dass das Kind Neues an sich entdecken kann.

... zeigen, dass Schenken glücklich macht. Zum Beispiel indem das Kind angeregt wird, von dem was es hat, etwas an andere weiterzugeben – und zwar ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten.

Ergänzen möchte ich noch, dass auch verzichten und warten können zu einer gesunden Erziehung gehören. Nicht jeder Wunsch muss sofort erfüllt werden, und manche Wünsche können auch gar nicht erfüllt werden. Das sind doch Lebenserfahrungen, die auch schon Kinder machen können/dürfen/sollten, damit ihre Frustrationstoleranz gestärkt wird. Lydia Würth

Quellenhinweise:

https://www.psychologytoday.com/blog/when-kids-call-the-shots/201511/3-reasons-not-give-kids-too-many-presents

http://mymonk.de/kinder-geschenke/