Es tut sich was in Urlaubsdeutschland

von Hartmut Metzger

Hartmut Metzger

„Wochenend’ und Sonnenschein | und dann mit dir im Wald allein, | weiter brauch’ ich nichts zum Glücklichsein …“ Das bekannte Lied der „Comedian Harmonists“ aus dem Jahr 1930 – mit englischen Wurzeln und einer etwas anzüglichen deutschen Übersetzung – scheint nach fast 90 Jahren Deutschland umweltverträglich glücklich zu machen. Immer wieder ist in den Zeiten der „Fridays for Future“-Bewegung zu hören: Aber Fliegen wollen wir nach Möglichkeit nicht. Je nach familienpolitischer Kassenlage wird dann auch erwogen, die Urlaubsfrische per Bahn zu erreichen und womöglich den Familiendiesel gleich ganz durch einen Stromer oder Hybriden zu ersetzen. Es tut sich was in Urlaubsdeutschland.

Erstaunlicherweise scheinen die Menschen auf diesem Weg der umweltverträglichen Selbstkasteiung noch nicht einmal wirklich zu leiden oder etwas zu vermissen: etwa Mallorca, Griechenland oder gar die Türkei. Nein! Schwarzwald, Allgäu und Tirol geraten plötzlich in die Frontlinie der Urlaubsüberlegungen. Ein Rückschritt um 50 Jahre! Aber wie heißt es so schön? Zukunft braucht Vergangenheit. Man darf gespannt sein, inwieweit gerade die besonders wertvollsten Tage des Jahres das Denken und Handeln der Deutschen verändern: „Tief im Wald nur ich und du | Der Herrgott drückt ein Auge zu.“

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