Der Wahlkampf ist bereits eröffnet

von Hartmut Metzger

Hartmut Metzger

Am ersten Advent 2020, am 29. November des Jahres, werden die Presbyterien in der pfälzischen Landeskirche neu gewählt. Für Kirchenpräsident Christian Schad sind das die letzten Wahlen der Kirchenvorstände zwischen Rhein und Saar, die er im kirchenleitenden Amt bewirbt. Mit diesem Termin, nach dem sich die synodalen Leitungsorgane der Landeskirche neu konstituieren, hat er seinen vorzeitigen Ruhestand Ende Februar 2021 begründet. Er will seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin den Weg frei machen, ihr oder ihm mit neuen Gremien eigene Akzente ermöglichen. Aber er will auch dafür sorgen, dass die Pfälzer und Saarpfälzer Kirche bei der Wahlbeteiligung an der Spitze aller Landeskirchen bleibt. Und dafür hat er den Wahlkampf bereits eröffnet.

„Über 30 Prozent“ lautet sein erklärtes Ziel. Das ist eine Wahlbeteiligung von der man in anderen Landeskirchen nicht zu träumen wagt. Die heutige „Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)“ – 1818 als „Vereinigte protestantisch-evangelisch-christliche Kirche der Pfalz“ durch eine Abstimmung der „Hausväter“ über die Vereinigung der lutherischen und reformierten Gemeinden gegründet – ist bis heute weitgehend basisdemokratisch organisiert. (Was die Sache für das leitende Personal vom Pfarrer bis zum Kirchenpräsidenten nicht immer sehr einfach macht.) Aber die hohe Wahlbeteiligung und die Bereitschaft zur Mitwirkung in den Gemeinden hat sicher genau hier ihre Ursache: Das Kirchenvolk wählt die Presbyterien, die Presbyterien wählen die Bezirkssynoden, die Bezirkssynoden wählen die Landessynode. Die Landessynode ist der Souverän. Sie kann über alles bestimmen – und das sollten alle Pfälzer und Saarpfälzer Protestanten wissen.

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