Pfälzer Protestanten als Partner gesucht

Wunsch der kongolesischen Baptistengemeinde Burhembo – Landauer Professor vermittelt den Kontakt

Engagierte Christen: Pastor Dieumerci Munguakonkwa und seine Frau. Foto: pv

Landau. Burhembo ist ein Dorf im Ostkongo, liegt im Dschungel direkt an der Grenze zu Ruanda, dem Partnerland von Rheinland-Pfalz in Ostafrika. Die 250 im Ort lebenden Baptisten treffen sich regelmäßig in ihrer Kirche, und wahrscheinlich beten sie unter Anleitung ihres Pastors Dieumerci Munguakonkwa zu Gott, um in der Pfalz eine Partnergemeinde zu finden. Denn das wäre ihr großer Wunsch.

Vermittler einer Verbindung wäre gerne der in Landau lebende Professor für Wirtschaftswissenschaften Christian Schleuning. Als er im Februar in Ruanda war und einen Abstecher in den Ostkongo machte, traf er den Pfarrer von Burhembo. Der zeigte ihm seine Kirche, die direkt neben einer von der Ruanda-Stiftung Landau gebauten Grundschule liegt, und ließ durchblicken, wie sehr er an einer Partnerschaft mit einer protestantischen Kirchengemeinde in des Besuchers Heimat interessiert wäre. Schleuning finanzierte vor Ort nicht nur 30 der notwendigen 100 Kirchenbänke durch die von ihm 2007 gegründete Stiftung, sondern sagte auch seine Hilfe zu bei der Anbahnung von Kontakten zwischen den Glaubensbrüdern in Afrika und der Pfalz.

Die Gemeinde Burhembo habe praktisch nichts, sagt Schleuning. „Die Kirche besteht aus einem einfachen Backsteinbau, und die Gemeinde möchte gerne die Bänke verdoppeln, da die meisten Besucher auf dem Boden sitzen müssen. Zu den Gottesdiensten kommen auch Leute aus umliegenden Orten.“ Die Menschen lebten in Hütten. Öffentliches Leben finde nicht statt. Die Millionenstadt Bukavu sei 20 Kilometer entfernt, erklärt der Professor.

Der Landauer Wissenschaftler bittet an einer Partnerschaft interessierte Kirchengemeinden innerhalb der pfälzischen Landeskirche, sich mit ihm telefonisch unter der Mobilnummer 0 15 75 / 2 02 15 37 in Verbindung zu setzen. Er sei bereit, sich meldende Interessenten persönlich aufzusuchen und ihnen weitere Informationen zu geben. Gegenüber dem KIRCHENBOTEN sagte er mit Blick auf eventuelle Bedenken: „Eine Partnerschaft bedeutet nicht viel Arbeit.“ Es reiche, sich einmal im Monat per e-mail auszutauschen, was Neues passiert ist und was man alles vorhat. Vielleicht könnte ab und zu, einmal im Jahr würde reichen, ein Basar für die Partnergemeinde veranstaltet werden.

Der erste Kontakt mit der Baptistengemeinde im Ostkongo könnte über das Internet laufen. Professor Schleuning weiß von dem „sehr engagierten“, etwa 35 Jahre alten Pastor Munguakonkwa, dass er alle drei Wochen nach Bukavu kommt, wo er in einem Internetcafé eine Mailbox hat und von wo aus er seine Korrespondenz führt.

Da er selbst einmal im Jahr nach Ruanda fliege, um die von der Stiftung seiner Familie auf den Weg gebrachten Projekte zu besuchen, darunter die genannte Schule in Burhembo, wäre es ihm ein Leichtes, vor Ort aus einer möglichen Partnerschaft erwachsende Fragen zu klären und nachzusehen, ob das Spendengeld aus Deutschland richtig verwendet werde. Ansonsten sei es der pfälzischen Gemeinde natürlich unbenommen, das Miteinander weiter auszubauen. Schleuning ist guten Mutes, dass sich in der Pfalz eine Kirchengemeinde findet, die an Kontakten nach Afrika interessiert ist. güw

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