Mehrgenerationengelände wird wieder flottgemacht

Evangelische Jugend und Jugendzentrale Otterbach-Lauterecken spenden für verwüstetes Areal im Moscheltal – Lob vom Stadtbürgermeister

Beim Treffen in Otterbach (von links): Stadtbürgermeister Holger Weirich, Sebastian Bol­tze, Lisa Schmiedt, Mika Baumgärtner, Jonas Schimmel und Benjamin Bauer. Foto: Jung

Otterbach. Den Menschen wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Das hat sich ein Team der evangelischen Jugend in den Dekanaten Otterbach und Lauterecken vorgenommen. Mit viel Tatkraft ist es den Jugendlichen gelungen, mit ehrenamtlichen Aktionen 2500 Euro einzunehmen. Sie unterstützen damit die Gemeinde Obermoschel, die immer noch mit den Folgen der Unwetterkatastrophe des vergangenen Jahres zu kämpfen hat.

„Die Bilder der Verwüstung, die wir in der Zeitung gesehen haben, gaben den Ausschlag“, sagte Jugendreferentin Lisa Schmiedt von der Jugendzentrale Otterbach-Lauterecken. Ein Unwetter im September 2014 hatte den Moschelbach in ein reißendes Gewässer verwandelt. Eine Flutwelle überrollte den Ort, mit dem sich die Jugendzentrale eng verbunden fühlt. „Wir veranstalten auf der Moschellandsburg in jedem Sommer unser Mittelaltercamp. Dabei werden wir von der Gemeinde immer sehr unterstützt, und deshalb wollten wir etwas zurückgeben.“ Die erste Idee, ein Fest für die Bürger in Obermoschel zu veranstalten, wurde wieder verworfen. „Geld erschien uns sinnvoller“, meinte Benjamin Bauer, der sich seit Jahren in der evangelischen Jugendarbeit engagiert. „Statt einer großen Aktion haben wir mehrere kleine gestartet.“

Die erste fand im November an St. Martin statt. „Da haben wir in Mehlbach am Gottesdienst teilgenommen und durften die Kollekte behalten.“ Weiter ging es mit der Weihnachtswerkstatt, in der die jungen Leute Christbaumschmuck gebastelt und verkauft haben. „Und Knusperhäuschen aus Butterkeksen“, ergänzt Sebastian Boltze. Der 14-Jährige ist einer der insgesamt 30 Mitstreiter. Zu ihnen gehört auch Mika Baumgärtner, der eine fantasievolle Schnitzeljagd durch Otterbach organisiert hat. 25 Kinder wollten mitmachen und haben mit sechs Euro Teilnahmegebühr pro Kopf die Spendenkasse bereichert. Ein besonderes Angebot steuerten Benjamin Bauer und Jonas Schimmel (18) bei. Sie stellten sich als Miet-Nikoläuse zur Verfügung für 20 Euro je Einsatz. Eine lukrative Aktion starteten zehn Jugendliche am 23. Dezember im Otterbacher Wasgau-Supermarkt. Einen Tag lang nahmen sie den Kunden das Tütenpacken ab und wurden mit 1500 Euro belohnt.

„Um auf eine runde Summe zu kommen, haben wir die Gesamteinnahmen um 200 Euro aufgestockt“, erklärte Lisa Schmiedt und zückte jetzt bei einem Besuch des Obermoscheler Stadtbürgermeisters Holger Weirich in der Jugendzentrale die Überraschung: ein Scheck über 2500 Euro. „Das Geld hilft uns sehr“, meinte er sichtlich bewegt. „Wir werden es beisteuern, um unser Mehrgenerationengelände wieder flottzumachen. Die Flutwelle hat auch dort gewütet.“ Für den Stadtvater ist so viel Einsatz vorbildlich. „Wenn junge Menschen ihre Freizeit opfern, um sich zu engagieren, ist das bewundernswert“, lobte er die Gemeinschaftskultur der Jugendlichen. Die sind stolz auf ihr Ergebnis und haben eine wichtige Erfahrung gemacht, die Sebastian Boltze auf den Punkt bringt: „Es ist ein cooles Gefühl, anderen zu helfen.“ fdj

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