Für einige Kinder wie eine zweite Familie

Evangelische Singschule Kaiserslautern besteht seit zehn Jahren – Festgottesdienst am 24. September

Singen mit Kindern: In der Mitte der hinteren Reihe (von links) Eva Klamroth, Beate Stinski-Bergmann und Antonietta Jana. Foto: view

„Lobe den Herrn meine Kehle“: Diese launige Abwandlung der Bach-Kantate „Lobe den Herrn meine Seele“ ist das Motto eines Festgottesdienstes mit viel Gesang am Sonntag, 24. September, um 11 Uhr in der Stiftskirche Kaiserslautern. 80 Kinder und Jugendliche gestalten ihn musikalisch und feiern damit das zehnjährige Bestehen der Evangelischen Singschule Kaiserslautern. Auch die beiden Leiterinnen der Singschule, Eva Klamroth und Bezirkskantorin Beate Stinski-Bergmann, und die Stimmbildnerin der jungen Sängerinnen und Sänger, Antonietta Jana, wirken mit.

2007 gründete Beate Stinski-Bergmann die Singschule. Damals hatte sie in Kaiserslautern einen Chor mit Kindern übernommen, die in unterschiedlichem Alter waren. Um sie bestmöglich fördern zu können, gründete die Bezirkskantorin die Singschule und teilte die Kinder auf in Vorschulalter, heute die „Kirchenmäuse“, in Kinderkantorei I für Sechs- bis Achtjährige, Kinderkantorei II für Neun- bis Zwölfjährige und Jugendkantorei für junge Sängerinnen und Sänger ab 13 Jahren.

Von anfangs 30 Kindern ist ihre Anzahl inzwischen auf rund 80 angewachsen. Insgesamt haben in der vergangenen Dekade rund 250 Kinder die Singschule durchlaufen, schätzt die Bezirkskantorin. Die jungen Mitglieder führen Musicals und Kinderopern auf und gestalten Gottesdienste musikalisch mit. Jedes Jahr fahren sie auf eine Chorfreizeit, machen Probenwochenenden in Kaiserslautern und gemeinsame Spielabende. Alle zwei bis drei Jahre fahren sie auf eine Familienfreizeit und erarbeiten samt Eltern der kleinen Chorsänger ein gemeinsames Musical. Bei der Aufführung übernehmen die Kinder die szenische Darstellung, die Eltern singen dazu vierstimmige Liedsätze.

Während Vereine und Institutionen Nachwuchssorgen haben, erfreut sich die Singschule munteren Zulaufs. „Singen ist Kraftfutter für Kinderhirne. Es hat einen positiven Effekt auf ihre Sprach- und Persönlichkeitsentwicklung“, erklärt Stinski-Bergmann einen der Gründe. Dies überzeuge Kinder wie Eltern. Ein anderer Grund sei die Mund-zu-Mund-Propaganda. Oft träten Freundinnen oder Freunde von Kindern mit ein. Was die Kinder in der Singschule finden, außer professionell vor Publikum singen zu lernen, haben sie neulich der Leiterin rückgemeldet. „Sie finden die Gemeinschaft gut. Einige meinten, die Chorgemeinschaft sei für sie wie eine zweite Familie“, sagt Stins­ki-Bergmann. Das mache sie dankbar, bekennt die Bezirkskantorin. dob

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