Asbestfasern auf vier Fensterbänken

Protestantische Kindertagesstätte „Kibitop“ in Ludwigshafen-Maudach ist wegen Sanierung geschlossen

Muss in Teilen renoviert werden: Der protestantische Kindergarten „Kibitop“ in Ludwigshafen-Maudach. Foto: Kunz

In der evangelischen Kindertagesstätte „Kibitop“ in Ludwigshafen-Maudach sind bei einer Untersuchung eine geringe Menge Asbestfasern auf vier Fensterbänken gefunden worden. Das teilte die Ludwigshafener Dekanin Barbara Kohlstruck mit. Die Untersuchung auf Schadstoffe war durchgeführt worden, nachdem bereits Ende Juni bei der Sanierung nach einem Wasserschaden künstliche Mineralfasern in der Dämmschicht im Boden der Küche der Einrichtung entdeckt wurden. Daraufhin schloss die Kindertagesstätte umgehend. Der Verbund Protestantischer Kindertageseinrichtungen im Kirchenbezirk Ludwigshafen organisierte eine Betreuung in der Kindertagesstätte Regenbogenland in Rheingönheim.

Um zu vermeiden, dass in Zukunft beispielsweise durch eine Beschädigung der Fensterbänke Asbest in die Raumluft abgegeben wird, würden diese in den kommenden Wochen vorsorglich ausgebaut, erklärte Kohlstruck. Sobald eine Trennwand im Sanierungsbereich installiert worden ist, sind die anderen Räume wieder nutzbar. Diese sind noch nicht durch Schadstoffe verunreinigt, hätten mehrere Proben eines Sachverständigen ergeben.

Der Trägerverbund hofft, dass spätestens bis Mitte September die komplette Sanierung abgeschlossen ist und der Kindergarten wieder in vollem Umfang genutzt werden kann. Die Eltern wurden durch den Träger und den Gutachter informiert und hatten Gelegenheit, das Gutachten einzusehen.

In den 1960er und 1970er Jahren verbauter Asbest sei nichts Ungewöhnliches, erklärt Norbert Theiß, der seit 13 Jahren im Rechnungsprüfungsamt der Landeskirche Baumaßnahmen – auch von Kindergärten – begleitet. „Wenn er im Zement gebunden ist, ist das aber kein Problem.“ Gefährlich werde es erst, wenn es zu Beschädigungen der entsprechenden Materialien komme. Deshalb würden Einrichtungen vor größeren Renovierungen immer auf solche Schadstoffe geprüft. Dies werde auch beim Abriss berücksichtigt.

Grundsätzlich sind die Anforderungen beim Bau von Kindertagesstätten sehr hoch, erklärte Theiß. Auch bei der Inneneinrichtung werde alles dafür getan, dass Schadstoffe vermieden werden. „Wir empfehlen den Kindertagesstätten zertifiziertes Spielzeug mit Siegel“, sagt Gloria Marinello, leitende Referentin im Referat Kindertagesstätten des Diakonischen Werks Pfalz. So könnten Schadstoffe ausgeschlossen werden. flor

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