Dieses Mal bleibt die Spende in der Pfalz

Bei Dekanatsfrauentagen sind im vergangenen Jahr Kollekten von rund 5300 Euro zusammengekommen

Helfen mit ihren Spenden diakonischen Projekten: Besucherinnen des Dekanatsfrauentags 2015 in Rammelsbach. Foto: Sayer

Sie haben bei ihren Treffen bis zu 150 Teilnehmerinnen, die großen Dekanatsfrauentage in der Pfalz und Saarpfalz. Ihnen geht es nicht nur um Austausch und die Gemeinschaft im christlichen Kontext. Jeder Frauentag hat auch ein anderes – stets aktuelles – Thema. Einer der feststehenden Tagesordnungspunkte ist die Kollekte. Alle Sammlungen bei den Dekanatsfrauentagen sind im Zeitraum eines Kalenderjahrs für einen Zweck bestimmt, den der Beirat für Frauen zuvor festgelegt hat.

Im vergangenen Jahr kamen bei 13 Dekanatsfrauentagen in der Pfalz und Saarpfalz 5303,75 Euro zusammen. Die stattliche Summe ist für ein Projekt der Frauenhilfsorganisation medica mondiale bestimmt. In der nordirakischen Provinz Dohuk, wo inzwischen jeder Dritte ein Flüchtling ist, hat die Organisation ein Frauengesundheitszentrum errichtet. Das Gesundheitsministerium der kurdischen Regionalregierung hatte medica mondiale um Hilfe gebeten.

Viele der Frauen haben Vergewaltigungen oder andere Formen der Gewalt erlebt und leiden an den Folgen. Oftmals traumatisiert brauchen sie besondere Unterstützung, denn sie leiden unter körperlichen Verletzungen, Angstzuständen, Schlafstörungen und Depressionen. Ärztinnen, Psychologinnen und auch die Ersthelferinnen machen Schulungen, um für den Umgang mit traumatisierten Frauen fit zu werden.

2017 unterstützen die Dekanatsfrauentage mit ihren Kollekten ein Projekt in der Pfalz: In Ludwigshafen betreibt die Frauenrechtsorganisation Solwodi („Solidarity for women in distress“), die Opfern von Zwangsprostitution, Menschenhandel und Beziehungsgewalt hilft, eine Fachberatungsstelle. Gründerin von Solwodi ist die Ordensfrau Lea Ackermann, die nach Gründungen in Kenia 1988 auch in Deutschland anfing, Frauen zu helfen.

Die Schwerpunkte ihrer 18 Fachberatungsstellen in Deutschland liegen in medizinischer oder juristischer Hilfe, Begleitung zu Behörden und der Beratung und Vermittlung von Bildungsmaßnahmen. Hilfesuchende in der Ludwigshafener Stelle sind oft junge Frauen, die zwangsverheiratet wurden oder in Kürze werden sollen. Sie brauchen Beratung, sichere Unterbringung, medizinische Versorgung, rechtliche Aufklärung, Begleitung bei Behördengängen und zu Anwaltsterminen, oftmals Sprachkurse und Vermittlung zu Arbeitsplätzen. Die Fachberatungsstellen berichten über steigende Zahlen. Meldeten sich 2014 erst 98 Frauen und Mädchen, waren es 2015 bereits 131. dob

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