Vorbildliches Leuchtturmprojekt für die Südpfalz

„Zentrale Anlaufstelle für Senioren“ in Bad Bergzabern zieht ins „Haus am Schloss“ um – Neu im Programm ist eine Dienstleistungsagentur

Im Haus am Schloss untergebracht: Die zentrale Anlaufstelle für Senioren. Foto: Iversen

Bad Bergzabern. „Das babylonische Sprachgewirr der verschiedenen Anlaufstellen für Senioren hat ein Ende“, kündigte Dekan Dietmar Zoller bei der Indienstnahme der „Zentralen Anlaufstelle für Senioren, Rat und Tat“ (ZAS) vor vollem Haus in der Schlosshalle in Bad Bergzabern an. Die Einrichtung wurde von der Diakonie Pfalz und den Politikern als „vorbildlich in der Südpfalz und darüber hinaus“ und als Leuchtturmprojekt gelobt. Ganz neu ist eine Dienstleistungsagentur, bei der Hilfe in Haus und Hof gebucht werden kann. Die bisherigen ehrenamtlichen Strukturen bleiben bestehen.

„Füreinander da sein, Gemeinschaft erleben, helfen und helfen lassen“ ist das Motto der Anlaufstelle mit dem Ziel, Senioren möglichst lange ein angenehmes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Jetzt hat die Anlaufstelle ihr Büro, das bisher im Haus der Familie in Bad Bergzabern untergebracht war, im „Haus am Schloss“ eröffnet. Das Domizil ist das ehemalige Kreisaltenheim, das die Ökumenische Sozialstation Annweiler-Bad Bergzabern gekauft hat. Träger der Anlaufstelle sind der Evangelische Diakonissenverein und die Kirchengemeinde Bad Bergzabern. Seniorenreferent des Dekanats ist Rainer Brunck. Einzugsgebiet der Anlaufstelle sind die Stadt und die Gemeinden Birkenhördt, Blankenborn, Böllenborn und Pleisweiler-Oberhofen.

Erweitert wurde der Telefonservice. „Die Kummernummer ist jetzt täglich von 9 bis 11 Uhr geschaltet“, informierte Dekan Zoller. Ganz neu ist eine Dienstleistungsagentur für Senioren und Menschen, die Hilfe brauchen. Waschen, putzen, kochen – kurz: Arbeiten in Haus und Hof können gebucht werden. Für 15 Euro die Stunde. Für diese Hilfsarbeiten werden in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit je nach Bedarf zwei bis drei Kräfte mit einer halben Stelle beschäftigt. Als Koordinatorin dieser Dienstleistungen wurde Larissa Dyck angestellt, deren Stelle vom Diakonissenverein bezahlt wird. Sie hat langjährige Erfahrung in der Altenpflege und steht für Informationen, Hausbesuche und die Begleitung der Ehrenamtlichen zur Verfügung. Es gibt auch ein neues Fahrzeug, das mit einem Zuschuss des Familienministeriums von 30 000 Euro angeschafft werden konnte. Es hat einen Schwenksitz als Erleich­terung für körperlich eingeschränkte Menschen. „Es ist ein Schritt, den wir lange vorbereitet haben, und ein ganz neues Feld, das wir bearbeiten“, erklärte Dekan Dietmar Zoller zum neuen Konzept der Anlaufstelle, die als gemeinnütziger Zweckbetrieb fungiert.

Die Hilfe für Kranke und Bedürftige habe schon mit der Gründung der Diakonissenvereine vor rund 130 Jahren begonnen, die heute Trägervereine der Sozialstationen sind. „Seit 40 Jahren gibt es in Bad Bergzabern das Essen auf Rädern der Diakonie, das ehrenamtlich jeden Tag geliefert wird“, erinnerte der Dekan. Vor zwölf Jahren sei das Seniorenbüro „Rat und Tat“ mit dem damaligen Seniorenreferenten Gerhard Moser gegründet worden. Zoller betonte ausdrücklich, dass die Leistungen des Büros konfessionsübergreifend seien. „Die Vielfalt, Qualität und Tiefe dieser Arbeit ist vorbildlich in der Südpfalz und darüber hinaus“, lobte Landrätin Theresia Riedmaier. „Es ist ein Leuchtturmprojekt, das Schule machen sollte“, war der Wunsch von Sabine Jung vom Diakonischen Werk Pfalz. pfn

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