Mit eigenen Händen etwas geschaffen

Konfirmanden backen Brot gemeinsam mit Bäckermeister in Lohnsfeld – Verkaufserlös für Hilfsaktion

In der Backstube in Lohnsfeld: Konfirmanden und ihr Gemeindepfarrer Matthias Jung (Dritter von links) formen Brotlaibe. Foto: Löffel

Mit der eigenen Hände Arbeit ein leckeres Grundnahrungsmittel herzustellen, das hat Lina Zellmer gefallen. Die 13-Jährige war eine von 17 Konfirmanden der Stiftskirchengemeinde in Kaiserslautern, die Brot gebacken haben und in der Aktion „5000 Brote“ die Laibe verkauft und den Erlös an die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ gespendet haben.

In der Backstube von Bäckermeister Richard Hörhammer in Lohnsfeld arbeiteten die Jugendlichen Hand in Hand. In drei Stunden stellten sie 126 Brote her. Den Teig hatte der Bäcker bereits vorbereitet: Er bestand aus 70 Prozent Roggen- und 30 Prozent Weizenmehl, Sauerteig, etwas Salz und Hefe.

„Von dem großen Teig haben wir jeweils 600 Gramm abgeteilt und zu Laiben geformt“, informierte Kira im Erntedankgottesdienst in der Stiftskirche, als Gemeindepfarrer Matthias Jung die Jugendlichen zur Brotbackaktion interviewte. Dann hätten sie die Laibe noch einmal durchgeknetet, mit Mehl bestäubt, viele mit einem Kreuzsymbol leicht eingeritzt und in den großen Backofen geschoben. Der spannendste Moment sei der gewesen, als das duftende Brot fertig aus dem Ofen geholt worden sei, waren sich die Konfirmanden einig. Durch den Verlust von Wasser habe der Laib dann nur noch jeweils 500 Gramm gewogen.

Pfarrer Jung interviewte auch Bäckermeister Richard Hörhammer, der den rund 200 Gottesdienstbesuchern versicherte, dass es ihm Spaß gemacht habe, einer derart disziplinierten Gruppe von Jugendlichen das Brotbacken beizubringen. Bereits vor zwei Jahren hatte er mit mehr als 100 Konfirmanden aus der ganzen Pfalz und Saarpfalz in der „Brot für die Welt“-Aktion „5000 Brote“ das Grundnahrungsmittel gebacken. „Brot ist gebackene Natur“, gab er den Gottesdienstbesuchern mit auf den Weg. Hörhammer ist einer der wenigen Bäckermeister in der Pfalz, die noch handwerklich und ohne Backmischungen arbeiten. Er bezieht Roggen und Weizen von Landwirten aus der Umgebung, mahlt es in seiner Mühle „Pulvermühle“ und verarbeitet es alsbald.

106 Laibe haben die Konfirmanden nach dem Gottesdienst an Besucher verkauft. Den Erlös spendeten sie an „Brot für die Welt“. Die Hilfsaktion fördert damit in diesem Jahr drei Projekte der Jugendbildung in El Salvador, Albanien und Ghana. In El Salvador erhalten benachteiligte Jugendliche aus Problemstadtvierteln eine handwerkliche Ausbildung, in Albanien bekommen jun­ge Roma Ausbildungsplätze für Handwerksberufe, und in Ghana können Jugendliche ebenfalls Ausbildungen im traditionellen Handwerk machen. dob

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