Landeskirche beteiligt sich an Windrad

Bessere Rendite als auf der Bank – Wiesemann: Klimaschutzziel nur mit mehr Engagement zu erreichen

Verlässliche Partnerschaft: Vertreter der Kirche und der Pfalzwerke am gemeinsamen Windrad bei Bubenheim. Foto: Schmitt

Die Evangelische Kirche der Pfalz hat sich mit 765 000 Euro an einer Windkraftanlage beteiligt. Über die Pfründestiftung gehören der Landeskirche jetzt 30 Prozent eines Windrads der Pfalzwerke bei Bubenheim im Donnersbergkreis. Von der Investition verspreche er sich eine bessere Verzinsung als auf der Bank und einen wichtigen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Landeskirche, sagte Renaldo Dieterich, Leiter der Hauptverwaltung der Pfründestiftung.

In den ersten beiden Jahren rechne er mit einer Rendite von etwa zwei bis 2,5 Prozent, danach mit vier bis fünf Prozent, sagte Dieterich. Gegen Ausfallrisiken sei die Stiftung zudem versichert. Das investierte Geld hätte die Stiftung nicht für Klimaschutzmaßnahmen in Kirchengemeinden einsetzen können. Das widerspreche dem Stiftungsgedanken, sagte Dieterich. Der Pfründestiftungsverband verwaltet die kirchlichen Liegenschaften. Zweck der Stiftung ist die finanzielle Unterstützung der Pfarrbesoldung.

Er sei froh, mit den Pfalzwerken einen verlässlichen Partner aus der Region für das Engagement für den Klimaschutz gefunden zu haben, sagte Dieterich. Für die Pfalzwerke wiederum gehöre es zum Geschäftsmodell als kommunaler Versorger, mit Partnern vor Ort zusammenzuarbeiten, sagte Rainer Nauerz, Leiter der Energiedienstleistungen bei den Pfalzwerken. Dadurch sei es möglich, vor Ort Wertschöpfung zu erzielen.

Sibylle Wiesemann, die Klimaschutzmanagerin der Landeskirche, begrüßt die Investition in die Windkraft. Damit komme die Landeskirche ihrem Ziel näher, bis 2020 mindestens 40 Prozent weniger Kohlendioxid zu verursachen als 2005. Für die Beteiligung an dem Windrad werden der Landeskirche bei diesem Vorhaben sechs Prozentpunkte gutgeschrieben.

Um das 40-Prozent-Ziel zu erreichen, müsse die Landeskirche aber an Tempo zulegen. „Wir müssen mehr machen“, sagte Wiesemann. Noch gebe es in kirchlichen Gebäuden zu viele veraltete Heizungsanlagen. Auch auf den Dächern der Kindergärten sind nach ihren Worten noch zu wenige Fotovoltaikanlagen. Gerade auf Kindergärten biete sich diese Technik an, weil dort vor allem tagsüber Energie gebraucht werde. Dieterich jedenfalls will zunächst abwarten, wie sich die Beteiligung an dem Windrad entwickelt. „Wenn es sich bewährt, engagieren wir uns vielleicht noch mehr in dieser Technik.“ koc

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