Zweibrücken wird geschlossen

Teilbereich Innere Medizin soll von Nardinikrankenhaus weitergeführt werden

Wird Ende September geschlossen: Das Zweibrücker Evangelische Krankenhaus. Foto: Moschel

Das Evangelische Krankenhaus in Zweibrücken wird geschlossen. Die Mitgliederversammlung habe sich für eine Einstellung des Betriebs des wirtschaftlich angeschlagenen Hauses zum 30. September ausgesprochen, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende des Landesvereins für Innere Mission (LVIM), Oberkirchenrat Manfred Sutter. Weitergeführt werden solle ab 1. Oktober nur der Teilbereich Innere Medizin mit rund 85 Mitarbeitern in neuer Trägerschaft des katholischen Nardinikrankenhauses. Dem „Teilübergang“ müsse das Nardiniklinikum noch zustimmen, sagte LVIM-Vorstandsmitglied Karlheinz Burger.

Wie viele der übrigen rund 320 Krankenhausmitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren, werde sich in den nächsten Wochen zeigen, sagte Burger. Für Mitarbeiter, denen betriebsbedingt gekündigt werde, würden Lösungen gesucht. Auch würden ihnen Arbeitsplätze in anderen Einrichtungen des LVIM angeboten. Ein Weiterbetrieb des Krankenhauses sei für den Landesverein als Träger nicht länger möglich, sagte Vorstand Rainer Doll. Um die Zukunft des Landesvereins zu sichern, sei es nötig, sich von dem Haus zu trennen. Derzeit erwirtschaftet das Krankenhaus monatlich ein Defizit von 500 000 Euro, über die Jahre hat sich ein Investitionsstau von 50 Millionen Euro aufgebaut.

Die Mitarbeiterschaft des Krankenhauses habe auf die Schließungsnachricht mit „Wut, Verärgerung und Trauer“ reagiert, sagte Sutter. Er gehe davon aus, dass die Fusionsgespräche des Landesvereins mit den Diakonissen Speyer-Mannheim nun an Fahrt aufnehmen. Er selbst werde als Verwaltungsratsvorsitzender die Fusion befördern und wegen der Misere um das Zweibrücker Krankenhaus nicht zurücktreten. all

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