Nähprojekt in Uganda kann starten

Ökumenischer Hungermarsch Böhl-Iggelheim erlöst 58 300 Euro – Spende im Gemeindehaus übergeben

Präsentieren im Iggelheimer Gemeindehaus ugandisches Kunsthandwerk (von links): ­Regine Schweizer, Patricia Akao, Bernd Kiefer und Uschi Münster. Foto: Landry

Böhl-Iggelheim. Der 40. Ökumenische Hungermarsch Böhl-Iggelheim im Oktober vergangenen Jahres hat einen Erlös von 58 300 Euro erbracht. Das gab Bernd Kiefer vom Verein Ökumenischer Hungermarsch Böhl-Iggelheim während der Spendenübergabe im Evangelischen Gemeindezentrum Iggelheim vor rund 70 Besuchern bekannt. Er überreichte einen Scheck über den Betrag an Regine Schweizer von der Hilfsorganisation Chosen Generation Ministry Deutschland.

Die Organisation plant, in Uganda im zentralen Afrika eine Nähschule für kriegstraumatisierte Frauen auszubauen. Sie sollen künftig in dem Ort Lira im Norden Ugandas als gelernte Näherinnen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können. „Mit der Spendensumme können wir nicht nur ein Gebäude für die Ausbildung der Frauen bauen, sondern sicher auch noch Nähmaschinen und Nähmaterial für die nächsten vier bis fünf Jahre kaufen“, erklärte Schweizer. Mit ihr waren die aus Lira stammende Rebecca Krebs-Namyab und ihre 23-jährige Nichte Patricia Akao, die in Berlin lebt, nach Böhl-Iggelheim zur Spendenübergabe gekommen. Die drei hatten auch am Hungermarsch im vergangenen Jahr teilgenommen. Ortsbürgermeister Peter Christ kündigte an, aus Gemeindemitteln die Spendensumme um 700 Euro aufzustocken, sodass 59 000 Euro für das Nähprojekt zur Verfügung stehen.

Die 19-jährige Magdalena Kraut aus Böhl-Iggelheim berichtete in einem Kurzvortrag mit Lichtbildern über ihren Besuch in Peru. Sie hatte im vergangenen Jahr das Projekt des Hungermarschs aus dem Jahr 2013 in dem Ort Satipo besucht. In der vor 15 Jahren gegründeten christlichen Mission „Hombres de Valor“ lernen 16 Männer ein Leben ohne Drogen zu führen. Sie arbeiten in einem landwirtschaftlichen Betrieb und einer Schreinerei. Magdalena Kraut hatte im vergangenen Sommer ihr Abitur gemacht und danach ein halbes Jahr in der peruanischen Hauptstadt Lima in einem Hilfsprojekt in einem Armenviertel gearbeitet. An einem Tag reiste sie in das zweieinhalb Autostunden entfernte Satipo. Pastor Kike Arce, der die Mission leitet, habe ihr die Mitglieder und ihre Arbeitsstätten vorgestellt sowie ihren Tagesablauf erklärt. Auch der Bürgermeister des Orts, der das Projekt unterstütze, habe sie und den Missionsleiter im Rathaus empfangen, berichtete Magdalena Kraut.

Abschließend stellte Bernd Kiefer das Hilfsprojekt vor, das den Erlös des nächsten Hungermarschs am 16. Oktober 2016 erhält. In der Großstadt Villavincencio in Kolumbien will die Hilfsorganisation „Weg der Hoffnung“ eine Lebensmitteltafel nach Vorbild der deutschen Tafeln für Bedürftige einrichten. Dazu will sie in einem Armenviertel ein Gebäude bauen, das auch über einen Kühlraum verfügt. Bereits 2009 erhielt die Organisation den Erlös des Böhl-Iggelheimer Hungermarschs für ein anderes gemeinnütziges Projekt. dob

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