Christlicher Verein junger Menschen zieht in den Posthof

Stadtrat Pirmasens stimmt neuer Nutzung zu – Umbaukosten von 660 000 Euro zahlt überwiegend Rheinberger-Stiftung – Beginn im Frühjahr

Liegt in der Schachenstraße in Pirmasens: Das neue CVJM-Domizil. Foto: Seebald

Pirmasens. Der Christliche Verein junger Menschen (CVJM) Pirmasens erhält sein neues Domizil im früheren Posthof in der Schachenstraße. Der Stadtrat hat zugestimmt, dass das rechte der beiden Häuser des Hofs zum CVJM-Haus mit 40 Betten und Veranstaltungssaal umgebaut wird. Die Kosten von 660 000 Euro trägt zu 80 Prozent die Rheinberger-Stiftung. Den Rest von 132 000 Euro finanziert der CVJM Pirmasens – zum Teil, indem seine rund 300 Mitglieder Eigenleistungen erbringen.

Die Stadt hat vor einiger Zeit ein größeres Areal von der Post erworben, zu der auch der frühere Posthof gehört. Auf gegenüberliegenden Freiflächen will sie Bauplätze für junge Familien ausweisen. In dem neuen Domizil kann der CVJM, der sein altes Heim in der Maria-Theresien-Straße wegen baulicher Mängel verlassen musste, auch Freizeiten gestalten.

Als Oberbürgermeister Bernhard Matheis dem Stadtrat den Kostenvoranschlag für den Umbau präsentierte, lobt er die Arbeit der Ehrenamtlichen des CVJM, die sich auch im „Pakt für Pirmasens“ engagierten. Nach Angaben der Vereinsvorsitzenden Martina Fuhrmann hat der CVJM Pirmasens bisher zehn Freizeiten als Beitrag zum Pakt angeboten, an denen durchschnittlich 25 Kinder im Alter von zehn bis 13 Jahren teilnahmen. Pro Jahr seien es immer zwei „Pack’s-Freizeiten“. Dazu komme die Nachbetreuung, bei der versucht werde, die Kinder in anderen Vereinen unterzubringen, sowie Familienwochenenden und Mutter-Kind-Gruppen. In Zusammenarbeit mit der Stadt bietet der Verein zudem Jugendleiterschulungen und Volkshochschulkurse an. „Der CVJM betreibt eine intensive Sozialarbeit“, würdigte ihn Matheis. Vor allem greife seine Arbeit, bevor die teure städtische Sozialarbeit zum Einsatz komme.

Auf 600 Quadratmetern erhält der Verein im Erdgeschoss einen Veranstaltungssaal, Toiletten, Büro und Küche. Im Obergeschoss werden sieben Zimmer eingerichtet. Sechs von ihnen sind mit sechs Betten für Jugendliche belegt, ein Zimmer mit vier Betten für die Betreuer. Dazu kommen ein Speisesaal und Duschen. Ein Treppenlift soll das Obergeschoss auch für Menschen mit Behinderungen zugänglich machen.

Nach dem barrierefreien Umbau soll der CVJM Miete an die Stadt zahlen und sich um den Unterhalt des Hauses kümmern – wie zuvor in der Maria-Theresien-Straße. Die Stadt habe die Möglichkeit, für Wissenschaftscamps des Dynamikums die CVJM-Räume kostenlos zu nutzen. Bereits im Frühjahr könnte der Umbau beginnen, so Matheis. Martina Fuhrmann will im Herbst kommenden Jahres die erste Freizeit am neuen Standort anbieten. „Wir packen’s schon“, versicherte sie.

Das bisherige CVJM-Domizil in der Maria-Theresien-Straße gehört der Gesamtkirchengemeinde Pirmasens. Es wurde im August 2012 für nicht mehr nutzbar erklärt und soll spätestens 2016 abgerissen werden. Eine Komplettsanierung hätte eine siebenstellige Summe gekostet und war für die Gesamtkirchengemeinde nicht zu leisten. Ursache der Statikmängel war eine unsachgemäße Bauweise der Decken. Sie hätten komplett ausgetauscht werden müssen, um die Tragfähigkeit des Gebäudes wieder zu gewährleisten. kka

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