„Wow-Effekt“ beim Betreten der Kirche

Zum Erlebnisraum umgestaltet – Eine Woche lang volles Programm bei „Zeit für Kirche“ in Rockenhausen

Kirchenschiff wird ausgeräumt: Jugendliche aus der Gemeinde helfen bei der Rockenhausener Adventsaktion mit. Foto: Nobi

Aus der protestantischen Kirche in Rockenhausen lärmt es: Gut zwei Dutzend Helferinnen und Helfer hantieren mit Akkuschraubern und tragen die Kirchenbänke aus der Kirche, die für eine Woche völlig umgestaltet wird. „Zeit für Kirche“ heißt die Aktion, bei der sich die Kirche in der ersten Adventswoche einmal ganz anders präsentiert: „Eine Woche lang volles Programm von morgens um 7 bis nachts um 23 Uhr“, verspricht Matthias Klein. Der Jugendreferent der Kirchengemeinde ist gerade dabei, eine Schubkarre voller Steine in die Kirche zu bringen. „Mit den Sandsteinen werden wir mitten im Kirchenraum einen großen Brunnen bauen, wo die ganze Zeit durch ein Steinkreuz das Wasser sprudelt.“ Das Ganze wird untermalt durch verschiedene Lichteffekte. „Wenn die Leute hier reinkommen, soll erst mal so ein Wow-Effekt da sein.“ Unter der Empore finden die Besucher ein Café, im gegenüberliegenden Altarraum ist ein abgeschirmter Gebetsbereich eingerichtet.

Besonders stolz ist Klein auf den Spielbereich, der auf der Empore entstanden ist. Außerdem erstreckt sich im Kirchenschiff eine elf Meter lange Ausstellung mit biblischen Erzählfiguren, die mit liebevoll gestalteten Kulissen von Urd Rust vom Pfarramt für Kindergottesdienstarbeit in Szene gesetzt wurden. „Es sind zwölf Geschichten dargestellt, die genutzt werden, um den Kindern biblische Geschichten zu erzählen“, sagt Rust. Jeden Tag sind Kindergartengruppen und Schulklassen eingeladen, an thematischen Erlebnisstationen Entdeckungen zu machen, Plätzchen zu backen, zu basteln, zu essen und beim Workshop des Kinderzirkus Pepperoni selbst zu Clowns und Jongleuren zu werden. Klein hat für die Aktion „Zeit für Kirche“ auch an die Jugendlichen gedacht: Nach einem Jugendgottesdienst verwandelt sich die Kirche in eine Disco, während vor der Kirche ein Lagerfeuer die Nacht erhellt. Ein besonderer Höhepunkt ist das Abseilen, bei dem sich einige Mutige vom Kirchturm an Seilen herunterlassen können.

„Es haben natürlich auch schon einige gesagt, die Kirche sollte immer so bleiben“, verrät Matthias Klein. Doch nach dieser Woche werden die Bänke wieder aus der Scheune geholt und die Kirche in den Ursprungszustand zurückversetzt. Ziel der Aktion in der Adventszeit ist es, einen Erlebnisraum für Jung und Alt zu schaffen und zur Besinnung einzuladen. stm

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