Landesverein muss zweistellige Millionensumme investieren

Kooperation zwischen Evangelischem Krankenhaus Zweibrücken und Universitätsklinikum des Saarlands in Homburg erfolgreich gestartet

Steht in der Diskussion: Das Zweibrücker Krankenhaus bekommt neue Ärzte und wird strategisch neu ausgerichtet. Foto: Steinmetz

Der Landesverein für Innere Mission setzt nach den Worten von Vorstandssprecher Rainer Wettreck seine Konsolidierung erfolgreich fort. 2012 hatte der Landesverein einen Verlust von 1,7 Millionen Euro eingefahren. Bereits 2013 wurde ein Gewinn von 600 000 Euro erzielt. Für das Jahr 2014 rechne er mit einem stabilen positiven Ergebnis, sagte Wettreck. Der Landesverein muss allerdings in den kommenden Jahren einen Investitionsstau in Höhe einer hohen zweistelligen Millionensumme auflösen.

Allein im Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken sollen mindestens 50 Millionen Euro investiert werden. Deshalb sei ein Programm für die Konsolidierung und Neuausrichtung des Hauses gestartet worden, sagte Wettreck. Dafür wurde zu Beginn dieses Jahres eine Kooperation mit dem Universitätsklinikum des Saarlands in Homburg gestartet. Nach Aussage von Wettreck ist diese Zusammenarbeit erfolgreich angelaufen.

Zum großen Teil wurde die ärztliche Leitung des Zweibrücker Krankenhauses von Ärzten aus Homburg übernommen. Vier der bisherigen fünf Chefärzte haben das Haus verlassen. Es sei klar gewesen, dass ein Kurswechsel nicht ohne Turbulenzen abgehe, sagte Wettreck. Ziel der Kooperation sei nicht, Geld einzusparen. Vielmehr sollen Struktur und Angebot so ausgerichtet werden, dass die Erlöse steigen, um damit die Investitionen zu bezahlen.

Alle Beteiligten betonten, dass die neue Struktur vor allem Vorteile für die Patienten bringe. Diese würden weiterhin wohnortnah in persönlicher Atmosphäre betreut, hätten gleichzeitig aber bei Bedarf Zugang zur universitären Spitzenmedizin in Homburg. Solche Kooperationen seien bei Universitätskliniken üblich, sagte der Kaufmännische Vorstand der Homburger Klinik, Ulrich Kerle. Die Zusammenarbeit zwischen seiner Klinik und dem Evangelischen Krankenhaus könne jederzeit um weitere Partner erweitert werden.

Nicht in diesen Verbund aufgenommen werde das zweite Krankenhaus des Landesvereins in Bad Dürkheim. Eine Kooperation über 120 Kilometer hinweg ergebe keinen Sinn, sagte Wettreck. Das Bad Dürkheimer Haus kooperiere mit niedergelassenen Ärzten, eine Zusammenarbeit mit einem weiteren Krankenhaus sei derzeit nicht geplant.

Neben seinen beiden Krankenhäusern betreibt der Landesverein neun Altenheime. Für diese wurde 2014 ein Investitionsprogramm von 15 Millionen Euro bis zum Jahr 2016 bekannt gegeben. Insgesamt machte der Landesverein nach eigenen Angaben im Jahr 2013 einen Umsatz von 85 Millionen Euro. Er beschäftigt 1760 Menschen auf 1290 Vollzeitstellen. In den beiden Krankenhäusern werden jährlich etwa 16 000 Menschen stationär und 27 000 ambulant behandelt. In den neun Altenheimen gibt es 937 stationäre, 66 teilstationäre und 67 Plätze im Bereich Betreutes Wohnen. koc

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