Diakonische Träger prüfen die Fusion

Gemeinsame Erklärung von Diakonissen und Landesverein – Unabhängiger Wirtschaftsprüfer beauftragt

Auslöser der gemeinsamen Bestrebungen: Das angeschlagene Evangelische Krankenhaus in Zweibrücken. Foto: Steinmetz

Die Diakonissen Speyer-Mannheim und der Landesverein für Innere Mission prüfen die Möglichkeiten eines Zusammengehens. Vor dem Hintergrund des wirtschaftlich angeschlagenen Evangelischen Krankenhauses in Zweibrücken, das dem Landesverein gehört, sollen Wirtschaftsprüfer die Leistungsfähigkeit der beiden größten Diakonie-Träger im Bereich der pfälzischen Landeskirche untersuchen. Ein Ergebnis werde frühestens Ende September vorliegen, sagte Kirchenpräsident Christian Schad, der Vorsitzender des Verwaltungsrats der Diakonissen ist.

Die Gespräche würden ergebnisoffen geführt, heißt es in einer in Speyer und Bad Dürkheim veröffentlichten gemeinsamen Erklärung beider Einrichtungen. Nach Angaben der pfälzischen Landeskirche seien sowohl eine Beibehaltung des jetzigen Zustands als auch eine Fusion beider Einrichtungen denkbar. Die Diakonissen Speyer-Mannheim betreiben Krankenhäuser in Speyer und Mannheim und beschäftigen insgesamt mehr als 4300 Mitarbeiter. Der Landesverein betreibt Krankenhäuser in Bad Dürkheim und Zweibrücken und beschäftigt rund 1800 Mitarbeiter. Beide Einrichtungen sind in fast allen diakonischen Arbeitsbereichen aktiv.

In dem gemeinsamen Papier heißt es, Hintergrund der beschlossenen Gespräche seien die „sich verschärfende wirtschaftliche Situation im Gesundheitsbereich im Allgemeinen“ und die „Situation in einem Teilbereich des Landesvereins für Innere Mission im Besonderen“. Vor Beginn der eigentlichen Verhandlungen können beide diakonische Träger Einblicke in die Bilanzen der vergangenen drei Jahre des jeweils anderen nehmen. Die Ergebnisse aus der unabhängigen Wirtschaftsprüfung würden zunächst als Ausgangspunkt für weitere Gespräche beraten, heißt es in dem Papier. Diese Vorgehensweise soll offenbar den größeren und als wirtschaftlich gesund geltenden Partner bei einer Fusion vor Schaden bewahren.

Das Zweibrücker Krankenhaus des Landesvereins war in der jüngeren Vergangenheit in wirtschaftliche Turbulenzen geraten, musste wegen gesunkenen Patientenzahlen Personal abziehen und sieht sich mit einem möglicherweise erheblichen Sanierungsstau konfrontiert. Diese Entwicklung hatte große Verunsicherungen zu Folge. Auf Wunsch der Mitarbeiterschaft hat Kirchenpräsident Christian Schad in der vergangenen Woche Gespräche vor Ort geführt. KB

Meistgelesene Artikel