Kinderchortag macht alle glücklich

Auftritt endet mit minutenlangem Beifall – Der lange Weg zu einem einzigartigen ökumenischen Projekt

"Der blaue Planet": Insgesamt zeigen 525 Kinder in dem Musical auf der Landesgartenschau ihr Können. Foto: VAN

So etwas hat die Pfalz noch nicht gesehen. 525 Kinder zeigten am vergangenen Wochenende bei der Premiere des Musicals „Der blaue Planet“ ihr Können beim ersten Ökumenischen Kinderchortag auf der Landesgartenschau in Landau. Darf man sich über die Schöpfung stellen? Es ist die Frage, um die sich das Stück dreht, das extra für den Kinderchortag geschrieben wurde. Doch die Beteiligten bangten bis kurz vor Beginn des Auftritts auf der Sparkassenbühne, ob alles gut geht.

Das Wetter war den ganzen Tag über wechselhaft, am Morgen gab es ein kräftiges Gewitter. Doch pünktlich um 15 Uhr schien die Sonne. Es wurde ein monumentaler Auftritt, den die jungen Musiker hinlegten. Am Ende waren die Zuschauer begeistert. Stolze Eltern nahmen ihre Kinder in die Arme, Opas machten Fotos, viele Gäste klatschten minutenlang. Alle waren glücklich, hatten doch die Sänger und ihre Chorleiter so viele Stunden in Proberäumen für diesen einen Tag verbracht.

Mit glücklicher Miene wischten sich die Organisatoren den Schweiß von der Stirn. Die Premiere war gelungen. Doch der Weg bis zu diesem Tag war lang. Losging es an einem Morgen im Jahr 2013. Markus Eichenlaub, der damals frisch gebackene Diözesankirchenmusikdirektor im Bistum Speyer, besuchte Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald in seinem Büro. Sie kennen sich bereits seit Teenagertagen von der evangelischen Jugendkantorei. Schnell war klar, sie wollen ein ökumenisches Projekt auf die Beine stellen. Die Idee des Kinderchortags war geboren. „In der Kirchenmusik gab es schon immer eine konfessionelle Durchlässigkeit. Musik verbindet“, sagt Steuerwald.

Es gelang ihnen, den Berliner Komponisten Peter Schindler zu gewinnen. Er komponierte nicht nur die Musik für das Musical, sondern schrieb auch gemeinsam mit Babette Dieterich den Text. Die Regie übernahm der Hamburger Sebastian Stiebert, der für seine Arbeit bereits mit dem Grand Prix du Jury der Reiman Akademie in Linz ausgezeichnet wurde, einem wichtigen internationalen Jugendtheaterpreis.

Dass die Premiere auf der Gartenschau über die Bühne gehen sollte, hatte einen Grund. „Die Idee der Schöpfung ist eine, die Katholiken und Protestanten verbindet“, deshalb passe das wunderbar auf die Gartenschau, sagt Steuerwald. Das Musical soll nun im Carus-Verlag verlegt werden. ansc

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