Kleiner Mann – ganz groß

(Geschichte erzählt mit der Methode sprechzeichnen – während dem Erzählen mit einem Stift mit einfachen Figuren auf ein Blatt Papier oder auf eine Folie auf den Overheadprojektor zeichnen)

Danijel spielt mit seinen Freunden am See. Menschen, viele Menschen  laufen an ihnen vorbei – aus dem Dorf, am See entlang.

Ein Mann läuft vorweg. „Das muss Jesus sein – wo er ist da sind immer so viele Leute hat mein Papa erzählt“, erklärt Jonas wichtig den anderen Jungs. „Kommt wir gehen auch mal mit“, ruft Benjamin und rennt schon los. „Ich hole mir erst was zu essen, meine Mama gibt mir bestimmt was mit. Das macht Papa auch immer so, wenn er eine Weile weggeht“, sagt Danijel zu den anderen und läuft schnell nach Hause.

Und genauso schnell ist er wieder zurück und rennt mit seiner Tasche hinter den anderen her. Er hängt sich die Tasche mit den fünf Broten und den zwei Fischen, die seine Mutter ihm schnell gegeben hat über die Schulter.

Sie laufen lange hinter den vielen Leuten her. Sie erzählen und lachen, dann lauschen sie auch, was die Erwachsenen so miteinander reden. „Jesus hat die Schwiegermutter meines Nachbarn gesund gemacht – die hatte hohes Fieber und wäre beinahe gestorben“, hören sie einen Mann reden. „Ja und den Bettler, der immer an der Straße gebettelt hat, weil er nicht mehr sehen konnte. Der kann jetzt wieder sehen“, ergänzt ein anderer Mann. Die Jungs drängeln sich weiter vor – und hören dabei von vielen anderen Menschen, denen Jesus geholfen hat.

„Du, diesen Jesus müssen wir uns unbedingt mal anschauen. Das muss ja jemand ganz besonderes sein!“  schlägt Danijel vor. „Ach, mein Papa sagt, der redet viel von Gott und das jetzt alles anders wird. Man sollte nicht so sehr auf ihn hören. Das hätten auch schon andere gesagt“, wirft Jonas mit ernster Miene. „Egal“ antwortet Danijel, „ich will ihn auf jeden Fall sehen und hören. Vielleicht können wir ja ganz dicht zu ihm hingehen.“ „Vergiss es“, sagt Jonas „mein Papa sagt auch immer, dass Kinder zu klein sind um so etwas Wichtiges wie die Sache mit dem Glauben an den heiligen Gott zu verstehen.“

Da merken sie, dass die Leute stehen bleiben und ganz still werden. Sie hören Jesus zu, der oben auf dem Hügel steht. Alle können ihn sehen. Die Jungs setzen sich so hin, dass sie zwischen den Erwachsenen durchschauen und Jesus sehen können. Sie hören ihm ganz gebannt zu „der erzählt aber gute Geschichten – von dem guten Hirten, der sich um alle Schafe kümmert – die gefällt mir am besten“, flüstert  Benjamin. „Ich finde die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg – wo am Abend jeder so viel Geld bekommt wie er zum Essen für die Familie braucht am besten. Das wäre toll, wenn wir auch immer genug zu essen hätten“, seufzt Jonas.

So sitzen sie lange zu hören zu. Ihnen ist kein bisschen langweilig. Doch allmählich fängt ihr Magen an zu knurren. „Ich hab Hunger“, jammert da Jonas. Und sie merken, dass auch die anderen Leute unruhig werden.

Da hören sie, wie Jesus zu seinen Freunden sagt  „gebt den Leuten etwas zu essen! Sie haben Hunger.“ „Essen für so viele Menschen?“ denkt Danijel, „wo die das wohl hernehmen? Hier gibt es doch keinen Bäcker, weit und breit ist kein Dorf!“ „Psst – hör mal – der eine hat gerade gesagt, dass sie zu wenig Geld haben, um für alle Brot zu kaufen“, raunt Benjamin. „Ich habe ja Brote und Fische dabei, aber das reicht gerade mal für mich“, denkt Danijel, „wenn ich das hergebe bleibt mir doch nichts mehr übrig… aber Jesus hat gesagt, wenn jeder gibt was hat, dann könnten alle genug haben… was soll ich nur machen?“ „Ach was, ich gehe einfach mal zu Jesus und gebe ihm was ab, der soll wenigstens was zu essen haben.

Dann kann ich ihn auch mal ganz aus der Nähe sehen,“ überlegt Danijel, steht auf und geht in Richtung der Stelle, wo Jesus mit seinen Jüngern steht. Danijel traut sich nicht recht direkt zu Jesus zu gehen. Darum spricht er erst einen der Jünger an „hier, ich gebe Jesus meine 5 Brote und 2 Fische, die ich von zu Hause mitgenommen habe“,  und reicht dem Mann sein Essen. Der bringt es gleich zu Jesus und sagt etwas zu ihm. Dabei deutet er auf Danijel. Da schaut Jesus Danijel mitten ins Gesicht. Der wird ganz rot und schaut zu Boden. Dann nimmt Jesus das Brot in die Hände – so wie es Vater immer beim Essen macht – und spricht ein Dankgebet.

Und dann gibt er das Brot an die Jünger und die fangen an, es zu verteilen. Und auf einmal reicht jemand Danijel ein Brot, auch Danijels Freunde bekommen von jemand Brot. Die Leute haben sich gesetzt und alle haben auf einmal etwas zu essen. Vergnügt und munter erzählen die Menschen miteinander und verspeisen Brote und Fische, Oliven und getrocknetes Obst. Es ist wie ein großes Fest. Alle sind fröhlich, manche fangen an zu singen. Und alle – wirklich alle werden satt!

Danijel ist ganz still geworden – er hat das was er hatte Jesus gegeben und es wurde ganz viel daraus. Alle sind satt geworden. Wie das wohl gegangen sein mag? Da muss er viel nachdenken. „Und ich konnte etwas für alle tun…“ schmunzelte er ein bisschen stolz in sich hinein…