Zähes Ringen auf der Zielgeraden

Letzte Kirchengemeinden melden Kandidatinnen und Kandidaten für die Kirchenwahl am 29. November

Sind gut vorbereitet auf die Kirchenwahlen 2020: Die Kirchengemeinde Maikammer lässt bereits ihre Stimmzettel drucken. Foto: LM

Berät Pfarrerinnen und Pfarrer auch zum richtigen Druck der Stimmzettel: Wahlleiterin Beate Martin. Foto: Keßler-Papin

Die landeskirchliche Wahlleiterin Beate Martin hat im Landeskirchenrat Speyer gut zu tun. Stündlich trudeln in der Datenbank neue Kandidatennamen für das Presbyteramt ein, die Pfarrerinnen und Pfarrer mit dem Computer eingepflegt haben. Die Kirchenwahl am Sonntag, 29. November, rückt immer näher. Ab dem 12. November schicken die 395 Kirchengemeinden die Briefwahlunterlagen an die wahlberechtigten Kirchenmitglieder. Zuletzt hat Martin noch einmal die Dekane um Rückmeldung gebeten, falls es zu Kandidatenengpässen kommen sollte.

„Ich habe das an meine Pfarrerinnen und Pfarrer weitergeleitet, aber nichts gehört, deshalb gehe ich davon aus, es läuft“, sagt der Bad Bergzaberner Dekan Dietmar Zoller. Zwei Kirchengemeinden kenne er, in der die Presbyteranzahl auf Antrag reduziert worden sei, damit die Wahl stattfinden könne. In Bad Bergzabern selbst habe er mit 20 Kandidaten sogar doppelt so viele wie benötigt.

„Besser als gedacht, wenn auch teils mühselig“, so lautet das Urteil etlicher vom KIRCHENBOTEN befragten Pfarrerinnen und Pfarrern zur Suche nach künftigen Presbyterinnen und Presbytern. Dennoch: In einigen Kirchengemeinden wie Großbundenbach standen bis Redaktionsschluss immer noch nicht genügend Kandidaten fest – trotz Reduzierung. Aus der letzten Wahlperiode blieben Pfarrer Milan Unbehend nur zwei Presbyter erhalten, entsprechend schwer war die Suche.

„Es war ein zähes Ringen“, sagt auch Janina Tamm, die in Neunkirchen am Potzberg alle Kandidaten zusammenhat. Bei der Werbung habe Corona ausgebremst. Sie habe auf Kerwen und Konfirmationen sowie Jubelkonfirmationen für die Kirchenwahl trommeln wollen, extra das Werbematerial aus Speyer bestellt, sagt Tamm. Das fiel alles aus. So wurde versucht, in Gesprächen am Gartenzaun Kandidaten zu gewinnen. Zuletzt rief die Pfarrerin noch eine Gemeindeversammlung ein. „Das Problem ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben“, sagt Tamm. So hätten einige ältere Presbyter, die aufhören wollten, jetzt doch noch weitergemacht. „Es muss sich strukturell etwas ändern.“ Sie habe eine Jugendliche gehabt, die sich hätte aufstellen lassen – allerdings nur bei einer kürzeren Wahlperiode. Gleiches hätten ihr auch ältere Gemeindemitglieder signalisiert.

„Der Generationenwechsel ist gelungen“, sagt wiederum Pfarrer Jochen Keinath zu den 14 Kandidatinnen und Kanidaten, die sich für das neunköpfige Presbyterium in Maikammer bewerben. Keinath wartet jetzt nur noch, dass die 2000 Stimmzettel aus der Druckerei kommen. Florian Riesterer

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