Rikscha für gesellschaftliche Teilhabe

Bewohner des Altenheims Pro Seniore in Bad Bergzabern können sich jetzt in die Innenstadt fahren lassen

Probefahrt mit Gerta Wölfer und Herbert Volk: Rainer Brunck (links hinten) und sein Seelsorgekollege Werner Busch stellen die neue Rikscha vor. Foto: VAN

Viele haben geholfen, damit ein Traum Wirklichkeit werden konnte: Die Bewohner des am Bad Bergzaberner Stadtrand gelegenen Alten- und Pflegeheims Pro Seniore können sich jetzt kostenlos von einem Chauffeur in die Innenstadt bringen lassen, um kleinere Besorgungen zu machen oder zu bummeln. Noch besser: Sie werden – abgasfrei und nur mit Muskel- und Elektrokraft betrieben – von einer Rikscha kutschiert.

Jetzt ist das 7500 Euro teure Spezialfahrrad in Betrieb genommen worden. Die Altenheim-Seelsorger der beiden Konfessionen, Pastoralreferent Werner Busch und Rainer Brunck von der protestantischen Kirchengemeinde, der auch Seniorenreferent des Kirchenbezirks Bad Bergzabern ist, hatten das Projekt in einer ökumenischen Initiative gemeinsam auf den Weg gebracht.

Zunächst hatten Jugendliche der Kooperation Heilige Elisabeth Annweiler und der Katholischen jungen Gemeinde Silz in einer 72-Stunden-Aktion Ende Mai eine Garage für das Transportmittel gebaut. Inzwischen war die E-Rikscha bei einem Hersteller in Dänemark in Auftrag gegeben worden. Gute vier Monate später konnte sie geliefert werden.

„Sie hat neun Gänge, kann also prob­lem­los auch ohne E-Antrieb auf dem Rückweg die Steigung zum Pro Seniore schaffen“, sagt Rainer Brunck. Selbstverständlich habe sie zwei Sitze vorn, sodass beispielsweise Ehepaare aus dem betreuten Wohnen im Seniorenheim aus Anlass ihrer goldenen Hochzeit zu ihrem Festgottesdienst gefahren werden könnten. Man hoffe zudem auf eine Sondergenehmigung des Stadtrats, dass die Rikscha durch den Kurpark fahren dürfe.

Bisher gebe es drei ehrenamtliche Fahrer, so Brunck, die die Gäste aus dem Altenheim täglich kutschieren könnten. Gesucht würden aber noch weitere Ehrenamtliche. „Mit diesem Beitrag möchten wir den alten Menschen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen“, begründete Brunck das Projekt. „Aus Besuchen in Herxheim bei Landau, wo es das schon länger in einem Seniorenheim gibt, ist bekannt, dass es nicht nur den Fahrgästen ein Lächeln ins Gesicht zaubert“, weiß der Seniorenreferent. Die Ehrenamtlichen würden zum Einstieg eine Schulung im Rikschafahren erhalten. Weitere Informationen gibt Rainer Brunck unter Telefon 06343/6100680, E-Mail: senioren-bza@gmx.de.

Finanziert ist die klima- und bewegungsfreundliche Rikscha noch nicht völlig. Wer einen Betrag spenden will, überweise bitte auf: Sparkasse SÜW, IBAN: DE32548500100000083006, Stichwort: Rikscha. red

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