Pädagogische Angebote zur Nachhaltigkeit sind begehrt

Der Christliche Verein Junger Menschen Pfalz richtet im Juli und Oktober wieder Jugendcamps aus – Waldpädagogik wird stark nachgefragt

Füllen Baumrindenteile mit selbst gefertigtem Vogelfutter: Kinder im CVJM-Haus der Nachhaltigkeit in Otterberg. Foto: pv

Im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen werden Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren bald wieder Naturmaterialien sammeln, eigene Zahnpasta herstellen und auf den Spuren des vom Aussterben bedrohten Luchses wandeln. Zum dritten Mal finden im Juli und im Oktober die Junior- Ranger-Camps im Pfälzerwald statt. Die Nachfrage ist groß. Bereits im April gab es nur noch wenige freie Plätze.

Die hohe Nachfrage überrasche nicht, sagt die Vorsitzende des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM) Pfalz, Margit Obländer-Zech. Bei den Eltern wachse der Wunsch nach pädagogischen Angeboten, die sich mit Nachhaltigkeit beschäftigen. Bereits zum zweiten Mal richtet der Verein im Auftrag des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen ein Camp in Otterberg aus. Während dieses Camps beschäftigen sich die Junior-Ranger fünf Tage lang mit den Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit. Obländer-Zech ist es besonders wichtig, das lebensdienliche Miteinander von Mensch und Natur an die nächste Generation weiterzugeben. Nicht zuletzt auch aus einer christlichen Perspektive für die Bewahrung der Schöpfung, Frieden und Gerechtigkeit.

„Nachhaltigkeit und die christliche Botschaft haben viele Parallelen und die selben Probleme“, weiß Obländer-Zech. „In beiden Fällen weiß jeder, was zu tun ist und um was es geht, aber unsere Gewohnheiten halten uns davon ab, richtig zu handeln.“ Naturschutz und Nachhaltigkeit seien starke Themen, bei denen es den beteiligten Parteien oft schwerfalle, einen Konsens zu finden. Dabei könne man aus dem christlichen Glauben vor allem lernen, den anderen Diskussionsteilnehmern im Konflikt besser zu begegnen. „Es ist wichtig zu lernen, sein Gegenüber in erster Linie als Mensch mit eigenen Interessen und Wünschen zu sehen und nicht als Kontrahenten“, so Obländer-Zech. Deshalb verknüpfe der CVJM Pfalz die Themen Naturschutz und christlicher Glaube miteinander. Um sich positiv am Diskurs beteiligen zu können, müsse man außerdem erst einmal lernen, sich selber nachhaltig zu verhalten.

Gerade junge Menschen im Kindergarten- und Grundschulalter seien leicht für das Thema Naturschutz zu begeistern. „Sie stellen viele Fragen und sind neugierig.“ Bei Jugendlichen im Konfirmandenalter sei das jedoch schwerer. Diese seien so mit anderen Themen beschäftigt, dass kein Platz mehr für Naturschutz bleibe. Deshalb sei es so wichtig, das Interesse von Kindern so früh wie möglich zu wecken.

Sie weist auf ein anderes Problem hin. Über Projekte wie die Ranger-Camps sei es schwer Kinder zu erreichen, die nicht schon von den Eltern für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert sind, sagt die Ehefrau von Gemeindepfarrer Klaus Zech aus Katzweiler. Dabei sei es genau für diese Kinder wichtig, sich mit Naturschutz auseinanderzusetzen. Daher biete der CVJM weitere Formate an. Dazu zählen kostenlose, eintägige Waldprogramme in den Sommerferien und Besuche in Kindergärten und Grundschulen. Gerade Honigbienen würden Kinder schnell begeistern, sagt Obländer-Zech. Die Hobbyimkerin bringt ihre Bienen zu Terminen mit. Dabei zeigt sie, welche Produkte ohne Honigbienen nicht mehr existieren würden. Durch solche anschaulichen Beispiele bleibe den Kindern Nachhaltigkeit langfristig im Gedächtnis, weiß sie aus Erfahrung.

Für die Ranger-Camps in diesem Jahr gibt es nur noch einzelne Plätze, einige Camps bieten jedoch Wartelisten an. Im kommenden Jahr wird die Veranstaltungsreihe fortgesetzt. Informationen zur Voranmeldung und Angeboten sind auf der Homepage des CVJM verfügbar unter https://www.cvjm-pfalz.de/ und unter https://www.pfaelzerwald.de. phd

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