Neuhofen. Die Umgestaltung des Kirchenraums und energetische Sanierung der drei protestantischen Kirchengebäude in Neuhofen – Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus als Gebäudeensemble am Kirchgäßl – ist nach eineinhalb Jahren abgeschlossen. Dies feiert die Kirchengemeinde mit einer Festwoche vom 27. September bis 4. Oktober. „Wegen der Corona-Regeln war der große Festgottesdienst so nicht durchführbar. Um alle Zielgruppen einzubeziehen, haben wir das Ganze zur Festwoche ausgeweitet“, kündigte Pfarrer Ralph Gölzer an.
Der Festgottesdienst am Sonntag, 27. September, beginnt um 10 Uhr in der Kirche. Darin erläutern Ralph Gölzer und Architekt Armin Schäfer das Sanierungskonzept. Um 14 Uhr folgt ein Orgelkonzert auf der neu erworbenen Hybridorgel. Um 16 Uhr machen Pfarrer Gölzer und Architekt Willem Balk eine Führung für Grundschüler. Um 18 Uhr folgt ein kurzer Abendsegen in der Kirche. Zwischen den Veranstaltungen sind je nach Bedarf Führungen durch die frisch sanierte Kirche geplant.
Am Samstag, 3. Oktober, beginnt um 14 Uhr in der Kirche ein Dankgottesdienst mit Pfarrerin Mechthild Werner. Wer für die Sanierung gespendet oder eine Patenschaft übernommen hat, ist in besonderem Maße eingeladen. Anschließend gibt es bis 18 Uhr wieder Kirchenführungen. Einen Dank- und Erntedankgottesdienst gibt es auch am Sonntag, 4. Oktober, um 10 Uhr. „Darin danken wir allen, die uns als Handwerker und mit Eigenleistungen unterstützt haben“, kündigte die Presbyteriumsvorsitzende Gertrud Welzel an. Ab 14 Uhr lädt die Kirchengemeinde zur urigen Aktion „Aufwiegen“ des Pfarrers ein. Mitgebrachte Münzen oder Pfunde, die bei der Gemeinde gekauft werden können, sollen dann das Gewicht von Ralph Gölzer aufwiegen. Bis 18 Uhr sind erneut Kirchenführungen geplant.
Die Kirchengemeinde Neuhofen und die Pauluskirchengemeinde Hambach sind die einzigen Kirchengemeinden deutschlandweit, die beim energetischen Teil ihrer Kirchensanierung vom Bundesumweltministerium in dessen nationaler Klimaschutzinitiative zu 80 Prozent bezuschusst werden. Dieser Anteil macht in Neuhofen 550886 Euro aus. Insgesamt kosten Kirchenumgestaltung und energetische Sanierung des Kirchenensembles 1,35 Millionen Euro. Die verbleibenden 799114 Euro muss die Kirchengemeinde schultern. Weil die protestantische Kirche künftig auch als Trauerhalle und Veranstaltungsort von der Kommune genutzt wird, beteiligt sie sich mit 220000 Euro.
Das benachbart stehende Ensemble von Pfarrhaus, Gemeindehaus und Kirche ist nun mit selbst erzeugter und erneuerbarer Energie in Form eines Nahwärmenetzes ausgestattet. Das Kirchengebäude hat auf der Südseite des Dachs eine Solarthermieanlage, deren CPC-Vakuum-Röhrenkollektoren auf einer Fläche von 40 Quadratmetern Sonnenenergie in Wärme zum Beheizen der Kirche umwandeln. Sie hat eine Fußbodenheizung und weitere Heizkörper an den Seitenwänden erhalten. Gespeichert wird die Energie in einem Vakuumspeicher, der im Garten des Pfarrhauses steht. Für Jahre, in denen die Sonnenenergie nicht ausreicht, wird die Kirchenheizung mit Wärme ergänzt, die aus einem Brennwert-Holzpelletofen im Pfarrhaus stammt. Dieser versorgt Pfarrhaus, Gemeindehaus und gegebenenfalls die Kirche. Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Gemeindehauses wandelt Sonnenenergie in Strom für Gemeinde- und Pfarrhaus sowie die Kirche um.
In der Kirche wurden die Holzemporen an den beiden Langseiten entfernt, die rückseitige Empore hell gestrichen und die Orgel entfernt. Eine Hybridorgel, die über elektronische Klänge und rund 120 Orgelpfeifen verfügt, steht auf einem Podest in 2,20 Meter Höhe im Chorraum. Der Altar hat Rollen bekommen und kann nun flexibel im Kirchenraum positioniert werden. Dies ist auch möglich, weil die Kirchenbänke entfernt und durch Stühle ersetzt wurden. Der Kirchenraum wurde weiß gestrichen, ebenso wie auch die Kirche außen. Ein barrierefreier Zugang an der Südseite des Sakralbaus wurde von der Aktion Mensch bezuschusst. Anmeldungen für die Veranstaltungen in der Festwoche nimmt die Kirchengemeinde entgegen unter E-Mail: gemeindebuero.neuhofen(at)evkirchepfalz.de. dob