Eucharistie soll es beim Kirchentag geben

Veranstalter wollen Konzept für Christentreffen in Frankfurt nicht ändern – Nur 30000 Besucher möglich

Das Konzept bleibt trotz Corona: Der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt rechnet aber mit deutlich weniger Besuchern. Foto: epd

Trotz Kritik des Vatikans wollen die Veranstalter des dritten Ökumenischen Kirchentags an einer möglichen eucharistischen Gastfreundschaft festhalten. Das theologische Papier „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ sei eine Leitschnur für die Programmgestaltung des Kirchentags im Mai nächsten Jahres in Frankfurt am Main, sagte die evangelische Präsidentin Bettina Limperg. Daran ­habe sich nichts geändert. Auch der ­katholische Präsident Thomas Sternberg sieht keinen Veränderungsbedarf. Man plane keine Interzelebration, also eine gemeinsame Abendmahlsliturgie: „Die persönliche Gewissensentscheidung wird eine große Rolle spielen.“

Am Montag vergangener Woche war ein Brief aus der Glaubenskongregation des Vatikans an den Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, bekannt geworden. Darin wird die Möglichkeit einer wechselseitigen Teilnahme von Protestanten und Katholiken an Eucharistie und Abendmahl strikt abgelehnt. Das Votum zur eucharistischen Gastfreundschaft des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen war im September 2019 veröffentlicht worden.

Die katholische Theologin Dorothea Sattler verteidigte das Papier des Arbeitskreises. Sie ist Mitautorin des Votums. Sattler sagte, immer wenn im ökumenischen Dialog die Handlungsebene betreten werde, schreckten viele zurück. Seit vielen Jahrzehnten gebe es theologische Arbeiten zum Ämter- und Sakramentenverständnis. „Wir können nicht jedes Mal wieder von vorne beginnen, es liegen bereits so viele Studien vor, die keine Anerkennung finden“, sagte die Münsteraner Professorin. „Wir sind gewiss bereit, unser Papier theologisch zu prüfen und weiterzuentwickeln, aber nur dann, wenn wenigstens die Perspektive besteht, dass sich dann auch in der Praxis etwas ändert.“

Die Veranstalter gaben auch bekannt, unter welchen Bedingungen die Großveranstaltung vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main stattfinden soll. Wegen der Corona-Pandemie wird die maximale Teilnehmerzahl auf 30000 Menschen reduziert, außerdem werden weniger Veranstaltungen angeboten. Es soll eine Mischung aus Präsenz- und Online-Formaten geben, außerdem sind Livestreams und Webinare geplant. In Kürze soll ein Hygienekonzept vorgestellt werden. Das Leitwort lautet „schaut hin“. An den vorangegangenen Ökumenischen Kirchentagen hatten wesentlich mehr Menschen teilgenommen. Zum ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin kamen 200000 Dauerteilnehmer, 2010 in München waren es rund 130000. epd

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