„Hallo, uns gibt es wieder in Obermoschel“, sagt die 34-jährige Sozialpädagogin Sabrina Garlinski von der Sozial- und Lebensberatungsstelle der Diakonie in Obermoschel. Zusammen mit ihrer Kollegin Petra Steller ist sie auch in der Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung in der kleinsten Stadt in der Pfalz in der Kirchenstraße 13 tätig. Zum Einzugsgebiet gehören auch die Orte Callbach, Odernheim, Duchroth, Ebernburg und Hochstätten.
Die Außenstelle der Diakonie in Obermoschel war ein Jahr lang vakant. Nach dem rentenbedingten Ausscheiden der bisherigen Verwaltungsmitarbeiterin Vera Ruppert und der Sozialarbeiterin Anna Knospe Anfang 2019 war die Beratungsstelle unbesetzt. Einige Hilfesuchende mussten sich an andere Beratungsstellen wie in Bad Kreuznach, Rockenhausen, Kirchheimbolanden oder Lauterecken wenden. Dass die Vakanz entstanden sei, habe aber nicht an einer verspäteten Ausschreibung der Stelle gelegen. Vielmehr sei es der Tatsache geschuldet, sagt Garlinski, dass sie bei ihrer bisherigen Arbeitsstelle im stationären Jugendhilfebereich und in der sozialpädagogischen Familienhilfe in Kaiserslautern nicht früher gehen konnte, so die neue Stelleninhaberin.
Kollegin Petra Steller, seit 1995 für die Diakonie in Rockenhausen und Kirchheimbolanden tätig, ist jetzt in der Obermoscheler Beratungsstelle für die Verwaltungsarbeit sowie Beratung und Bearbeitung von Kuranträgen für Mutter-Kind-Kuren und Familien- und Kindererholungen zuständig.
Zu den Aufgabenschwerpunkten in der Sozial- und Lebensberatung gehöre die Hilfe bei wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten Einzelner und in Familien. Dies könnten sowohl der Tod von nahen Angehörigen, Trennung, Scheidung oder auch andere Belastungen sein, erklären die neuen Mitarbeiterinnen. Hauptaufgabengebiet seien Information und Beratung bei Fragen zur Sicherung des Lebensunterhalts und sozialrechtlichen Schwierigkeiten, so Steller. Auch im Umgang mit Behörden und Institutionen unterstützten sie. Dazu gehörten auch Hilfe in Not- und Konfliktsituationen und mit Hilfesuchenden Handlungsalternativen zur Selbsthilfe zu erarbeiten, um die Menschen zu stärken und ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Ab Februar kann die Schwangerschaftskonflikt- und Schwangerschaftsberatung in der Obermoscheler Beratungsstelle in Anspruch genommen werden. Hierfür wird Garlinski noch eine entsprechende Schulung durchlaufen. Genauso leistet sie aber auch Hilfe beim Erstellen von Patientenverfügungen, Betreuungsverfügung und Betreuungsvollmacht. „Bei all unserer Tätigkeit sind wir zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet“, so Garlinski. Die Beratung und Hilfestellung gibt es nicht nur im Büro in der Kirchenstraße 13, sondern auf Wunsch der Hilfesuchenden sind auch Hausbesuche möglich.
Zur Beratungsklientel gehören momentan auch Flüchtlinge. Dabei wird oft Englisch oder manchmal auch mit „Händen und Füßen“ geredet. „Die Sprachbarrieren sind dabei schon ein Problem“, wie Garlinski einräumt, „aber wir lösen das zusammen, indem wir gemeinsam jemanden suchen, der dann übersetzen kann.“
Petra Steller verantwortet die Kinder- und Jugenderholung, die Kuren und Familienerholung. Kinder aus sozial oder finanziell schwachen Familien können hier Unterstützung erhalten. Ein Grundsatz sei aber, dass Eltern auf jeden Fall einen Teil zu den Kosten der Kur beitragen müssen, so Steller. „In absoluten Ausnahmefällen greifen wir auf einen Kinderhilfsfonds zurück, falls Eltern überhaupt nicht in der Lage sind, einen finanziellen Beitrag zu leisten“, erklärt sie.
Sabrina Garlinski ist jeweils von montags bis mittwochs von 8.30 bis 12 Uhr in der Beratungsstelle in Obermoschel, Kirchenstraße 13, anzutreffen. Petra Steller ist montags von 8 bis 16 und mittwochs von 8 bis 12 Uhr präsent. Andere Termine können vereinbart werden unter der Telefonnummer 06362/2525. moa