Einsätze der freiwilligen Helfer reduzieren die Kosten

Kirche in St. Julian für 22000 Euro innen renoviert – Umstellung auf LED-Licht für verbesserte Energiebilanz – Gumbsweiler folgt im Februar

Hat einen neuen Innenverputz und Anstrich erhalten: Die Kirche in St. Julian. Foto: Sayer

St. Julian. Nach rund acht Wochen Renovierung erstrahlt die Kirche in St. Julian im Dekanat Kusel wieder in neuem Glanz. 22000 Euro kostete nach Angaben von Pfarrerin Bettina Lukasczyk die Innenrenovierung, deren Fertigstellung vor Kurzem mit einem gut besuchten Chorkonzert gefeiert wurde. Im Februar kommenden Jahres folgen weitere Bauarbeiten: Dann wird die Kirche im Ortsteil Gumbsweiler instand gesetzt.

Seit Juni war die 1881 durch den königlichen Baubeamten Max Siebert (Speyer) im Rundbogenstil erbaute Kirche geschlossen. Neben einem viergeschossigen Glockenturm im romanischen Stil von 1130 gehört eine Stumm-Orgel zu den besonderen Schätzen. Zwar war die Kirche 1981 grundsaniert worden, seit einigen Jahren waren allerdings Bauschäden an der Innenseite der Außenwand mit Farbabplatzungen und Ausblühungen durch Feuchtigkeit festgestellt worden, berichtet die Pfarrerin.

Der schadhafte Verputz sei nun großflächig entfernt und durch Spezialputz erneuert worden. Zudem habe die Kirche einen neuen Innenanstrich erhalten, ebenso wie Kanzel und Altar. Eine neue Beschallungsanlage sei installiert. Und die Beleuchtung sei auf LED umgestellt worden – ein Beitrag zum Projekt „Minus 40 Prozent CO2“, mit dem die Landeskirche bis 2020 die Energiebilanzen verbessern will.

Die Kirche hat laut Lukasczyk nun auch eine „Begegnungsecke“, die zu besonderen Veranstaltungen einlädt. Die jüngsten Kirchenbesucher fänden dort überdies eine Spielkiste vor. Ohne zahlreiche Ehrenamtliche wäre das Projekt sehr viel teurer geworden, lobt die Pfarrerin den freiwilligen Einsatz ihrer „Schäfchen“. Sie seien bereits bei Vorbereitungen wie der Demontage der Kirchenbänke fleißig gewesen. Auch beim Einräumen, der Installation der neuen Lampen und dem Anstrich von Kanzel und Altar habe es viele Helfer gegeben. Zudem hätten diese an mehreren Terminen die Kirche komplett geputzt und dabei auch die Fenster nicht ausgelassen. Auch sei das Holzinventar gepflegt und gereinigt worden.

Finanziert wurde die Renovierung aus Rücklagen sowie der Baubedarfszuweisung und einem Zuschuss des Kirchenbauvereins St. Julian und Gumbsweiler. Wie hoch dieser ausfällt, ist nach Angaben der Pfarrerin noch nicht entschieden; die Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung war laut Lukasczyk „überschaubar“. Folgekosten entstünden noch für ein neues Regal für Gesangbücher, eine Matte im Eingangsbereich sowie Altardecken und Kerzen.

Für Lukasczyk haben die „Renovierungswochen“ dazu beigetragen, dass sie das Kirchengebäude noch mehr schätzen gelernt habe. Die Arbeitseinsätze mit den Helfern hätten zudem das Gemeinschaftsgefühl gestärkt, berichtet sie. Auf diese Weise könne es dann auch in Gumbsweiler weiterlaufen. Denn für Februar und März sei dort die Innen- und Außenrenovierung der Kirche geplant. Für das barocke Gebäude aus dem Jahr 1720 hatte der Speyerer Baudirektor Ralf Gaul neue Anstriche vorgeschlagen. So solle möglichen Schäden an der Bausubstanz vorgebeugt werden. Zwar war die Kirche Ende der 1970er Jahre schon grundsaniert worden. Doch zeige die Außenfassade mittlerweile schon Verwitterungsspuren, berichtet die Pfarrerin. Weil ein Innenanstrich in näherer Zukunft ohnehin angestanden hätte, sollen die Malerarbeiten nun gleichzeitig ausgeführt werden. Auf diese Weise könnten Kosten gespart werden.

Dass die Presbyterien in St. Julian und Gumbsweiler gleich zwei Kirchenrenovierungen in Angriff nehmen, hat mit der bevorstehenden Pensionierung ihrer Pfarrerin zu tun. Bettina Lukasczyk will im Januar 2021 in den Ruhestand gehen. „Auf die Zeit danach wollen die Presbyterien gut vorbereitet sein“, erläutert sie. Dazu gehöre auch die Entscheidung, die Kirchen jetzt zu renovieren. Denn die Kirchengremien wollten weder einen neuen Pfarrer noch die Ende 2020 zu wählenden neuen Presbyterien belasten. suca

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