Das Jüngste Gericht muss noch warten

Patenschaftsaktion des Bauvereins Dreifaltigkeitskirche Speyer – Insgesamt 750?000 Euro eingesammelt

Arbeitet an den zahlreichen Emporen- und Deckenbildern der Dreifaltigkeitskirche in Speyer: Restaurator Martin Dertinger. Foto: Landry

Auf dem Gerüst aus nächster Nähe: Bauvereinsvorsitzender Henri Franck führt die Besucher unter die Deckengemälde. Foto: Landry

Das Jüngste Gericht warte zwar noch auf die Reinigungsarbeiten und noch seien Patenschaften für elf Deckenbilder frei, sagte der Vorsitzende des Bauvereins Dreifaltigkeitskirche Speyer, Henri Franck. Aber angesichts der Abschlussarbeiten sollten die Urkunden für die Patenschaften der Innensanierung nun letztmals feierlich übergeben werden. Die Besucher konnten vom Gerüst aus die gereinigten Bilder aus nächster Nähe betrachten, im Anschluss fand ein Imbiss statt.

Die Patenschaftsaktion für die Innensanierung der Kirche hatte im Juli 2014 begonnen. Seither hat der Bauverein 74 Patenschaften für alle 74 Emporenbilder zu je 5000 Euro und zehn Patenschaften für die 21 Deckengemälde (zwischen 15000 und 20000 Euro) vergeben. 17 Paten förderten die Restaurierung der Engel an den Säulen und 18 Paten die weitere Ausstattung der Barockkirche wie Altarbild, Altar und Kanzel sowie Kirchenbänke.

Auf diesem Wege – immer verbunden mit einer Feierstunde – nahm der Bauverein 370000 Euro aus den Patenschaften an den Emporenbildern ein. Einschließlich zweckgebundener Spenden erhielt er 200000 Euro aus den Patenschaften an den Deckengemälden und 60000 Euro aus den übrigen Objektpatenschaften. Insgesamt konnte der Bauverein die Außen- und Innensanierung der Kirche seit 2011 mit 750000 Euro unterstützen. An den Gesamtkosten von 3,4 Millionen Euro beteiligen sich Landeskirche, Stadt, Land und Bund – sowie Kirchengemeinde und Bauverein.

Nach den Worten von Franck soll ab dem Jahr 2019 die Sanierung der Orgel beginnen, die weitere 1,1 Millionen Euro kosten soll. Wie der Orgelsachverständige der Landeskirche, Gero Kaleschke, erklärte, ist deren „Orgelwerk marode“. Die mit einer geschlossenen Holzdecke und hohen Emporen ausgestattete Dreifaltigkeitskirche verfügt über eine besondere Akustik und gilt als die beste „Konzertkirche“ der Pfalz.

Zwei Urkunden nahm Kirchenpräsident Christian Schad entgegen: Landeskirche und Landessynode übernahmen die Patenschaften für die Emporenbilder des Zweiten Reichstags von Speyer 1529 und der Generalsynode der Pfälzer Kirchenunion 1818. Die Urkunden für die beiden anderen Geschichtsbilder, den Unionszug und das erste gemeinsame Abendmahl von Lutheranern und Reformierten, hatte sich der KIRCHENBOTE bereits frühzeitig gesichert. mez

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