Barrierefreier Rundlauf wertet das Kirchengebäude auf

In Höchen hat der kirchliche Förderverein den Weg pflastern lassen – Kosten liegen bei 54000 Euro – Pfarrsälchen verfügt jetzt über Küche

Sogar von Saartoto bezuschusst: Der neue gepflasterte Rundweg um die protestantische Kirche in Höchen. Foto: Kappler

Höchen. Vor zehn Jahren hatte der damalige Vorsitzende des Fördervereins der saarpfälzischen Kirchengemeinde Höchen-Frankenholz-Websweiler, Walter Gebhard, „Nechel mit Köpp“ gemacht. Er hatte gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen als eines der zahlreichen Förderprojekte der Zukunft einen Entschluss für die Barrierefreiheit rund um das Kirchengebäude gefasst. Diese ist nun garantiert. Die Maßnahme wurde bereits im Herbst vollendet. Mit der Gemeinde sollte nun der Projektabschluss gefeiert werden. Corona hat das zwar verhindert, doch aufgeschoben ist auch in Höchen nicht aufgehoben. So verspricht Gemeindepfarrerin Sabine Graf, den ursprünglich für den 22. März geplanten Indienststellungsgottesdienst nachzuholen: „Denn es gilt, ganz vielen Menschen und dem Förderverein Danke zu sagen, dass wir das gemeinsam geschafft haben. Darüber sind wir in der Kirchengemeinde so glücklich und froh“, sagt Graf.

Rund um die sehenswerte Kirche aus dem Jahr 1902 führt nun ein nagelneu gepflasterter Weg. Er erlaubt auch älteren Menschen und Gottesdienstbesuchern mit Gehbeeinträchtigung ein relativ sicheres Fortkommen. Das war bis zum Herbst 2019 ganz anders. Da hieß es noch auf wackligen Steinplatten zu balancieren, über Steine zu stolpern oder auf matschigen Pfaden zu wandeln. Dank normierter sanfter Steigung beziehungsweise sanftem Gefälle ist nun auch der problemlose Zugang zum Sälchen im Untergeschoss des Pfarrhauses möglich.

Angebunden ist der gepflasterte Rundweg an den vorbeiführenden Hermann-Reiter-Weg der Ortsgemeinde. Er ebnet nun den sicheren Zugang zur „Festmeile“ an der Längsseite der Kirche, wo beim Gemeindefest regelmäßig ein Festzelt Platz findet. Der Hauptweg zwischen Kirche und Pfarrhaus hat auch eine zeitgemäße Beleuchtung erhalten. Was aber am wichtigsten ist: Mit der Pflasterung der rückwärtigen Fläche an der Kirche stehen nun auch zwei Autostellplätze zur Verfügung, was die sichere Anreise von älteren und behinderten Menschen möglich macht. „All das wird sehr gut angenommen, die Menschen empfinden das als große Erleichterung“, so Pfarrerin Graf. Einzig am Kircheneingang ist eine Stufe zu überwinden. Dafür wurde bereits eine mobile Rampe bestellt.

54000 Euro hatte die Baumaßnahme für den barrierefreien Zuweg gekostet. Davon steuerte die Landeskirche 10000 Euro bei. Den gleichen Betrag gab es als Zuschuss vom Förderverein. Den Rest finanzierte die Kirchengemeinde zum größten Teil selber. Daneben hat der Landtagsabgeordnete Alexander Funk aus Höchen über Saartoto noch unterstützende Gelder ermöglichen können.

Exakt vor 100 Jahren war von der Kirchengemeinde ein größerer Umbau auf den Weg gebracht worden, in dessen Zuge der Chorraum errichtet wurde. Zuvor gab es seit 1902 einen Betsaal, dem 1909 der Turm vorangestellt wurde. Was für die damalige Gemeinde Stückwerk war, ist es für die aktuelle Generation auch. In den letzten Jahren konzentrierten sich alle Maßnahmen auf das Kircheninnere, das komplett erneuert wurde, einen hellen Anstrich erhielt, eine neue Elektrik und Beleuchtung und eine neue Eingangstür. Insgesamt flossen hierfür 120000 Euro.

Nun wurde das dringend erforderliche Projekt im Außenbereich abgeschlossen und zeitgleich im Pfarrhaus eine Modernisierung umgesetzt. Dort wurde das Sälchen komplett umgestaltet und erneuert. Es hat eine Küche bekommen und bietet nun Tauf- und Hochzeitsgesellschaften, Gottesdienst- und Kirchenbesuchern Raum zum Verweilen und Kommunizieren. Auch hieran hatte sich der Förderverein um Wolfgang Geenen finanziell beteiligt. Spenden und zweckgebundene Kollekten dienten ebenso der Renovierung. Bewährt hatte sich das Sälchen bereits im Anschluss an die Konzerte mit der Band „Die üblichen Verdächtigen“ und dem Gitarrenensemble Saarbrücken. Nun freut es sich darauf, von der Gemeinde ganz offiziell in Betrieb genommen zu werden.

Was dann in Höchen noch auf Verbesserung wartet, sind die Treppe hoch zum Pfarrhaus und der Vorhof. Für Pfarrerin Sabine Graf, die seit 14 Jahren in der Gemeinde tätig ist, ist damit aber noch nicht an ein Ende ihres Engagements als Bauherrin zu denken. Im Gemeindehaus in Frankenholz muss ein Wasserschaden behoben werden, das Pfarrhaus in Oberbexbach muss trockengelegt werden, das Gemeindehaus in Oberbexbach soll verkauft und die Christuskirche umgebaut werden. Wie gut, dass die Pfarrstelle in Höchen so nah am Himmel angesiedelt ist. kap

 

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