Der Kirchenbezirk Landau will mit einem Pilotprojekt die umweltfreundliche Mobilität seiner Mitglieder und vor allem seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voranbringen. Für seine 22 Kindertagesstätten im Verbreitungsgebiet, davon 18 im Stadtgebiet, hat das Dekanat jetzt ein Lastenfahrrad des niederländischen Herstellers „Babboe“ angeschafft. Es sei eine praktische Alternative zu motorisierten Fahrzeugen, sagte Dekan Volker Janke. Mit dem Fahrrad könnten bis zu sechs Kinder transportiert werden, alle seien anzuschnallen. Zudem gebe es ein Regendach über dem Kasten und einen Elektroantrieb, damit die Fahrerin beziehungsweise der Fahrer die kostbare Fracht transportieren könne, ohne bei bis zu sechs weiteren Personen aus der Puste zu kommen.
„Ziel des Projekts ist, unseren Kindertagesstätten Ausflüge mit den Kindern zu ermöglichen, Einkäufe klimaneutral zu erledigen und vor allem Spaß am Fahrradfahren zu haben“, sagt Janke. Kindergärten seien wichtige Multiplikatoren im Bildungswesen. Dort wachse die nächste Generation heran, „für die wir den Planeten mit seiner vielfältigen Schöpfung bewahren wollen“.
Die protestantischen Kindertagesstätten könnten das an der Dekanatsgeschäftsstelle stationierte Lastenfahrrad jeweils für ein bis zwei Wochen ausleihen. Sie könnten ausprobieren, wie sich das Rad für ihre Zwecke am besten einsetzen lasse. Nach der Rückgabe erbitte er einen kurzen Erfahrungsbericht, so der Dekan. Nach der Auswertung der Berichte sollen gegebenenfalls weitere Lastenfahrräder angeschafft werden. Das Lastenrad könne auch in Kirchengemeinden Erfahrungen ermöglichen, das eigene Mobilitätsverhalten umweltverträglicher zu gestalten.
Der Preis für das E-Rad beläuft sich nach Angaben Jankes auf rund 4400 Euro. Finanziert wurde das Fahrrad von der in Landau ansässigen Dieter-Kissel-Stiftung, an die Janke herangetreten war. Die im Jahr 2011 gegründete gemeinnützige Stiftung fördert Kunst- und Kulturprojekte in Landau und der Südpfalz. „Wir möchten einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Lebenswelt leisten“, heißt es auf ihrer Website „freykissel.org“. Dazu zähle insbesondere die Förderung der musischen, kulturellen und künstlerischen Vielfalt in der Südpfalz. Eine innovative, kreative und aufgeschlossene Gesellschaft benötige die Anregungen und Denkanstöße durch Kultur und Künste. Sie prägten die Grundlagen und Orientierungen mit für das, was eine Gesellschaft lebenswert mache.
Mitgeholfen bei der Auswahl des Lastenfahrrads hat Sibylle Wiesemann von der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt. „Die Umweltbeauftragte unserer Landeskirche kennt sich bei den Fahrrädern mit E-Antrieb und Zusatzfunktionen gut aus, hat uns eine passgerechte Lösung aufgezeigt und damit entscheidend weitergeholfen“, freut sich Janke.
Auslöser der Initiative für das Lastenfahrrad war nach seinen Angaben eine Mobilitätsanalyse im vergangenen Jahr bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kirchenbezirks Landau. Befragt wurden neben Pfarrerinnen und Pfarrern unter anderen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung, in der Jugendzentrale und vor allem den Kindertagesstätten. Alle seien gebeten worden anzugeben, was sie sich von ihrem Arbeitgeber wünschen würden. „Aus den Kindertagesstätten kam die Anregung, dass solche Lastenfahrräder eine Erleichterung für den Transport von Kindern und Materialien sein könnten, die dazu noch umweltfreundlich seien“, erklärte Janke. Weitere Informationen gibt das Dekanat Landau unter Telefon 06341/9222-0, E-Mail: info(at). dob evkirchelandau.de